Grazer machen Motoren umweltfreundlicher

Wie kann man Großmotoren, also Motoren, die für Schiffe, Lokomotiven oder Bergbaufahrzeuge verwendet werden, umweltfreundlicher machen? Dieser Frage stellt sich das Grazer Kompetenzzentrum LEC - und startet eine Testphase.

Mitten in Graz, am Gelände der TU in der Inffeldgasse, befindet sich das Large Engines Competence Center (LEC). 50 Mitarbeiter beschäftigen sich hier mit zimmergroßen Motoren mit Hubräumen von 30 Litern - und bedeutenden Mengen an Emissionen. Ziel des Kompetenzzentrums ist es daher, den Wirkungsgrad der Motoren zu erhöhen und gleichzeitig die Schadstoffemissionen zu verringern.

„Wesentliche Vorteile“ bei Grazer Verfahren

Laut Geschäftsführer Andreas Wimmer ist das LEC in diesem Bereich eine der besten Forschungseinrichtungen weltweit. Derzeit starte ein neues Projekt im Bereich der Dual-Fuel-Motoren, das sind Motoren, die sowohl mit Diesel als auch mit Gas betrieben werden. Das Neue daran: Vereinfacht gesagt wird das Gas, das als Kraftstoff verwendet wird, mit Hochdruck in den Motor eingeblasen.

Dieses Vorgehen habe im Vergleich zum konventionellen Schweröl-Antrieb erhebliche Vorteile, so Wimmer: „Zum einen Richtung Co2-Emission; da gibt es schon sehr viel durch den geringen Kohlenstoffgehalt von Erdgas. Da können Sie viel an Co2-Emissionen einsparen - Größenordnung 20 bis 25 Prozent; auch Richtung Stickoxy-Emissionen und Partikelemissionen gibt es wesentliche Vorteile.“

Umweltfreundliche Alternativen dringend gefragt

Für diese neue Technologie ist von der Firma Linde eine maßgeschneiderte Hochdruckgasanlage gebaut worden. Zehn Jahre habe man daran gearbeitet, sagt Ekkehard Klein, der Projektverantwortliche von Linde Gas.

v.l. Andreas Wimmer (CEO & CSO des LEC) und Ekkehard Klein (Projektverantwortlicher bei Linde Gas) vor der Hochdruckgasanlage

LEC

Von links: Andreas Wimmer (CEO & CSO des LEC) und Ekkehard Klein (Projektverantwortlicher bei Linde Gas) vor der Hochdruckgasanlage

Motorversuche mit bis zu 600 Bar seien dadurch möglich - bisher waren es 300 Bar: „Das ist die Technologie, die wahrscheinlich das größte Potential hat und der wichtigste Teil ist, dass man von konventionellen Kraftstoffen aus sauberere Kraftstoffe, wie zum Beispiel Erdgas bekommen kann“, so Klein.

90 Prozent des Welthandels werden über den Seeweg abgewickelt. Umweltfreundliche Alternativen sind also dringend gefragt - auch im Hinblick auf den Weltklimavertrag, der die Erderwärmung eindämmen soll - und das ist unter anderem mit einer Senkung der CO2-Emissionen möglich.

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