Das Bundesheer sucht dringend Piloten

Das Bundesheer ist auf Pilotensuche. Insgesamt werden mindestens 36 neue Militärpiloten gesucht, die meisten für die Standorte in Zeltweg und in Aigen im Ennstal. Nun wurde auch eine Werbeoffensive gestartet.

In Aigen im Ennstal ist jede dritte Militärpilotenstelle unbesetzt, in Zeltweg jede vierte. Fragt man beim Bundesheer nach, warum plötzlich so viele Piloten fehlen, bekommt man folgende Antwort: „Das Bundesheer hat in den letzten Jahren einen unheimlichen Spardruck erleiden müssen. Wir haben überall sparen müssen, daher auch bei den Flugstunden, und weniger Flugstunden heißt auch weniger Piloten“, sagt Oberst Michael Bauer.

Auch Verträge, die ein verpflichtendes Ende der Fliegerkarriere mit 53 Jahren vorsahen, waren der Personalsituation nicht gerade zuträglich, und schließlich sei auch das Image des Bundesheeres bis zum vergangenen Jahr nicht besonders gut gewesen.

Zahlreiche „Zuckerl“ für mehr Attraktivität

Das habe sich inzwischen geändert, auch Geld für Flugstunden sei wieder vorhanden, und die Alterslimits wurden abgeschafft: Die Piloten dürfen fliegen, solange die regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen die erforderliche Fitness bestätigen; zudem wurde für Piloten die Kaderausbildung verkürzt - die Infanterieausbildung fällt weg.

Auch weitere Maßnahmen sind geplant: So wird überlegt, das Höchstalter für den Einstieg in die Pilotenausbildung anzuheben, außerdem soll es wieder mehr Flugstunden geben. Damit die Pilotenverträge attraktiver werden, soll es künftig höhere Gehälter zu Beginn der Laufbahn geben, zudem sollen die Zulagen für Führungsfunktionen angehoben werden.

„Wir brauchen mehr Piloten für das Bundesheer und müssen deshalb gegenüber der Konkurrenz attraktiver als Arbeitgeber werden“, so Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ).

36 Piloten können sofort ausgebildet werden

Gesucht werden Piloten für alle Typen - vom Hubschrauber bis zum Eurofighter. Geworben wird auf Veranstaltungen und auch in Sozialen Netzwerken. Wer Pilot werden will, der muss aber auch bestimmte Voraussetzungen mitbringen: „In erster Linie müssen sie unter 23 Jahre alt sein, sie müssen kerngesund sein - das wird im Wesentlichen bei einer fünftägigen medizinischen Untersuchung festgestellt, dem folgt eine dreitägige psychologische Auswahl, und dann gibt es noch zehn Wochen Tests des fliegerischen Talents - und wenn das alles passt, dann steht einer fliegerischen Ausbildung nichts mehr im Weg“, sagt Bauer.

36 Piloten könne man sofort ausbilden; da jedes Jahr welche in Pension gehen, können es aber auch mehr sein. Die Grundausbildung dauert ein Jahr, danach folgen Spezialausbildungen, die bis zu drei Jahre dauern.

Neues Gerät wird angeschafft

Auch ins Gerät selbst wird derzeit investiert: So soll bekanntlich ein neuer Mehrzweckhubschrauber beschafft werden - in Kürze wird dazu eine Typenentscheidung getroffen werden. Die Black-Hawk-Flotte bekommt ein Avionik-Update, außerdem sind Überlegungen über zusätzliche Black Hawks noch nicht vom Tisch.

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