Kunstuni Graz begeht 200-Jahr-Jubiläum

Seit 53 Jahren ist die Kunstuniversität Graz (KUG) eine Einrichtung des Bundes, eine erste Singschule wurde aber bereits 1816 gegründet: Darum feiert die KUG am 16. November ihr 200-Jahr-Jubiläum mit eigener Klangkomposition.

Mit der Errichtung einer Singschule durch den im Jahr zuvor gegründeten Steiermärkischen Musikverein wurde im Jahr 1816 in der Steiermark eine institutionalisierte Form der Musikausbildung initiiert. Ausgehend von dieser haben sich sowohl die heutige Universität für Musik und darstellende Kunst wie auch das Johann-Joseph-Fux-Konservatorium gegründet, so Rektorin Elisabeth Freismuth.

Älteste Musikuniversität Österreichs

„Das 50-Jahre-Jubiläum war ein quasi institutionelles – die Verbundlichung unseres Hauses. Bei den 200 Jahren geht es viel fundamentaler um die Idee unserer Universität: Um 200 Jahre Gegenwart der Kunst – und zwar auch hier vor Ort in Graz, denn wir sind damit die älteste Musikuniversität des Musiklandes Österreich“, hielt Freismuth fest.

Der österreichische Komponist und Professor für Komposition an der KUG Klaus Lang hat zum Jubiläum eine Klangkomposition unter dem Titel „200 Jahre bewegte Luft“ geschaffen, die am 16. November im Musikverein für Steiermark – von 18.16 Uhr bis 20.16 Uhr – uraufgeführt werden wird: Mit mehr als 100 Musikern, die in unterschiedlichen Räumen im Grazer Congress zeitgleich agieren werden.

Unigeschichte in der NS-Zeit erforschen

Im Jahr 1939 fand die Abkoppelung der Singschule vom Musikverein statt. Das daraus hervorgegangene Konservatorium unterwarf sich den nationalsozialistischen Ideen von Musik und Musikausbildung. 1963 wurde es schließlich in die Akademie für Musik und darstellende Kunst und die Landesmusikschule, das heutige Johann-Joseph-Fux-Konservatorium, geteilt.

Digitale Ausstellung befasst sich mit Geschichte

Während sich aus der Akademie die Universität für Musik und darstellende Kunst Graz entwickelte, wurde die Landesmusikschule 1980 wieder in ein Konservatorium des Landes Steiermark umgewandelt. „Nach dem Entschluss, dieses Jubiläum zu begehen, war sehr schnell klar, dass wir dies zum Anlass nehmen wollen, uns die Geschichte des Hauses auch während der NS-Zeit anzusehen“, sagte Freismuth.

Auf die weiter zurückliegende Geschichte der KUG geht eine digitale Ausstellung ein, die nun auch mit Schautafeln samt QR-Code an authentisch-historischen Stellen in den Gebäuden der KUG zu sehen sein wird. Die Bestände des Konservatoriums sind durch das Archiv der KUG archivarisch aufgearbeitet worden und liegen nun zur weiteren Beforschung auf.

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