Grazer Notschlafstellen sind überfüllt

Obwohl die richtig kalten Winternächte noch nicht da sind, sind die Notschlafstellen in Graz bereits überfüllt. Dennoch ist man bemüht, Platz für alle zu finden - und Bedürftige wie Obdachlose auch zu betreuen, heißt es etwa von der Caritas.

Ein warmer Schlafplatz und eine Dusche sind keine Selbstverständlichkeit. Alleine in Graz werden von Organisationen wie der Caritas oder der Vinzenzgemeinschaft mehrere hundert Betten für Menschen angeboten, die kein Zuhause haben. Notschlafstellen gelten als Beherbergungsbetriebe, daher wird jeder Gast registriert und ein Gästeblatt ausgefüllt.

Im Schnitt kommt etwas mehr als die Hälfte der Untergebrachten aus dem Ausland.

Mehr Nachfrage als Betten

Und schon bevor die Nächte richtig kalt werden, sind die Notschlafstellen für Obdachlose geöffnet. In den vergangenen zwei Wochen war die Nachfrage bereits größer als die Anzahl der Betten. Eine der Notschlafstellen ist beispielsweise jene der Caritas in der Grazer Keplerstraße. Ab 15:00 Uhr ist sie täglich für die Gäste geöffnet.

Notschlafstelle

ORF

50 Betten, 53 Gäste

50 Betten stehen in dieser Notschlafstelle zur Verfügung. In der Nacht auf Samstag beispielsweise schliefen 53 Personen dort. Diese Überbelegung bereits vor den richtig kalten Nächten sei ganz normal, so Michael Lintner, Fachbereichsleiter der Caritas: „Wir haben rund 180 Betten insgesamt in Graz für unterschiedliche Zielgruppen von Jugendlichen bis zu Familien. Derzeit sind alle Notschlafstellen sehr sehr gut belegt, möchte ich sagen. Auch in den ersten beiden Wochen, in denen die Winter-Notschlafstelle jetzt geöffnet ist, war sie überbelegt.“

Versorgung und Betreuung

Wichtig sei der Caritas die Versorgung der Menschen, Obdachlose wie Bedürftige werden betreut, so Lintner: „Hier haben sie einen warmen Schlafplatz. Im Verbund mit dem Marienstüberl schauen wir, dass sie auch mit Essen versorgt werden. Dadurch, dass wir auch Menschen aus anderen Ländern hier haben, gibt es auch Betreuungsbedarf. In der Winterschlafstelle sind zehn bis 15 Porzent Österreicher, die größte Gruppe sind die Roma mit knapp 50 Prozent.“

Hygiene und Schutz

Es gibt eine Hausordnung, die in mehreren Sprachen aufliegt: „Hygiene ist ein besonderes Thema. Wir haben ein Reinigungsservice. Die Menschen bekommen, wenn sie kommen, frische Bettwäsche. So wollen wir auch möglichen Krankheiten vorbeugen. Wir haben Kinder, wir haben Frauen, wir haben Mäner. Auch sehr viele Personen mit besonderem Schutzbedürfnis. Diesen Schutz wollen wir auch gewährleisten. Die Hausordnung besagt: Nichts trinken, keine Drogen und niemanden hauen“, so Lintner.

Link: