Protestmarsch gegen das Grazer Murkraftwerk

Noch im Dezember könnte mit dem Bau des umstrittenen Grazer Murkraftwerks begonnen werden. Die Plattform „Rettet die Mur“ will sich aber nicht entmutigen lassen und demonstrierte am Donnerstag gegen den Kraftwerksbau.

Der Entscheidung für das Kraftwerk fiel am Montag bei der Energie Steiermark einstimmig - mehr dazu in Energie Steiermark beschließt Murkraftwerk-Bau - die Kraftwerksgegner machen aber dennoch weiter mobil.

Protestmarsch gegen Murkraftwerk

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„Zu viel Propaganda“

Am Donnerstag protestierten rund 100 Menschen mit einem Spaziergang entlang der Mur von der Hauptbrücke bis zum Puchsteg. Dass es nicht mehr waren, führen die Veranstalter auf - wie sie meinen - gezielte Fehlinformationen zurück: „Es ist eine riesige Naturzerstörung, es ist ein Finanzdesaster, und es gibt einfach zu viel Propaganda und schwarz-weiße Lügen in der Öffentlichkeit. So wurde das UVP-Verfahren mit Ausnahmeregelungen durchgeführt, es wurde also von vornherein zugegeben, dass es zu einer großen Naturverschlechterung kommt, da gibt es keinen Glauben, das ist ein schwarz-weißes Faktum“, sagt Steven Weiss von der Plattform „Rettet die Mur“.

Protestmarsch gegen Murkraftwerk

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Der Naturschutzbund zählte die Bäume entlang der geplanten Kraftwerksstaustufe und sieht 16.500 als gefährdet an, während die Energie Steiermark nur von 700 Bäumen spräche, die gerodet werden müssten - mehr dazu in Murkraftwerk: „16.535 Bäume in Gefahr“ (24.11.2016)

„Kein ökologischer Ersatz“

Die gezeigten Pläne würden der Bevölkerung ein völlig falsches Bild vermitteln, sagt Johannes Gepp vom Naturschutzbund Steiermark: „Wir haben hier das optimalste Ökosystem an einem Fluss - das kann nicht ersetzt werden. Nur wenn ich es mit ein paar Nistkästen ersetze, mit ein paar kleinen Flächen gegenüber einem Band von sechs Kilometern Länge, dann ist das kein ökologischer Ersatz. Ich denke, wenn die Bäume fallen, dann wird den Grazern bewusst, was sie verlieren.“

Das Projekt soll rund 80 Millionen Euro kosten, bis 2019 fertig gestellt werden und dann Strom für 20.000 Grazer Haushalte liefern.

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