Grazer Schulen sollen digital ausgebaut werden
Computer und Smartphones sind in den meisten Lebensbereichen nicht mehr wegzudenken - gerade für Kinder ist es daher wichtig, den Umgang mit modernen Technologien zu lernen. So brachte auch Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) in seiner Grundsatzrede in Wels diese Woche die Idee eines Gratis-Laptops für jeden Schüler vor - mehr dazu in Zweifel an Umsetzbarkeit aller Pläne (news.ORF.at).
Smartboard statt Tafel
In der neuen Mittelschule Algersdorf in Graz-Eggenberg ist man schon weiter: Dort, wo in den meisten Schulklassen eine grüne Tafel hängt, befindet sich hier im EDV-Raum ein Smartboard. Dieser Tafel-Ersatz ist eine Art großer Bildschirm, auf dem Lehrer Unterrichtsinhalte darstellen können; auch kann mit speziellen Zirkeln und Stiften darauf gezeichnet und geschrieben werden.
Die NMS Algersdorf ist die erste Grazer Schule, die für die digitale Zukunft vorbereitet wird, sagt der Grazer Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP): „Ich glaube, dass in zehn Jahren das Programmieren eine Kulturtechnik ist wie Lesen, Schreiben und Rechnen, deswegen müssen wir da ganz früh ansetzen. Wir haben in der abgelaufenen Periode 42 Millionen Euro in den Schulausbau gesteckt und jetzt schauen wir, dass wir als nächsten Schritt die Schule modernisieren.“
Beamer und Lehrer-Laptops für alle Klassen
Geht es nach Hohensinner, sollen in den kommenden fünf Jahren - neben 25 Millionen Euro für die Infrastruktur - weitere fünf Millionen für die technische Umrüstung der Schulen aufgewendet werden. So sollen alle Klassen Beamer und Lehrer-Laptops bekommen: „Ich glaube, dass wir in fünf Jahren sagen können, dass wir es geschafft haben, den Schulstandort Graz zum modernsten Österreichs zu machen.“
Karmasin kann Kern-Plan viel abgewinnen
Gemeinsam mit Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) machte sich der Stadtrat selbst ein Bild von der EDV-Schwerpunktschule in Graz-Eggenberg - dabei wurde mit dem Lehrkörper auch über die Erfahrungen mit Laptop-Klassen gesprochen. Dem Plan von Bundeskanzler Kern, alle Schüler mit Laptops und Tablets auszustatten, kann Karmasin viel abgewinnen: „Alle Entwicklungen in diesem Zusammenhang sind unterstützenswert und wichtig und richtig. Die Konkretisierung folgt in den kommenden Monaten, und natürlich stellt sich auch die Budgetfrage.“ Denn eine Umsetzung der von Kern geforderten Gratislaptops für Schüler würde den Staat jährlich rund 100 Millionen Euro kosten.