Buchmann-Doktor: Gutachter für Aberkennung

In der Plagiatsaffäre rund um Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) könnte ein Knalleffekt bevorstehen: Laut dem Nachrichtenmagazin „profil“ legt ein Gutachter die Aberkennung von Buchmanns Doktortitels nahe.

Fast ein Drittel seiner Dissertation an der Karl-Franzens-Uni Graz soll abgeschrieben sein, ohne das entsprechend zu kennzeichnen - so der Vorwurf im vergangenen Sommer - mehr dazu in Plagiatsvorwürfe gegen Landesrat Buchmann (23.6.2016).

Die Karl-Franzens-Universität Graz ersuchte daraufhin die Österreichische Agentur für Wissenschaftliche Integrität (OEAWI) um die Erstellung eines Berichts: „Der auf Basis von zwei Gutachten verfasste Bericht der OEAWI wurde der Universität Graz übermittelt“, hieß es dann im November in einer kurzen Mitteilung der Hochschule - mehr dazu in Plagiat? Buchmann muss um Doktortitel bangen (16.11.2016). Dazu, ob der Plagiatsverdacht bestätigt wurde oder nicht, wollte man vonseiten der Uni bislang keine Aussagen machen: Es wurde auf das laufende Verfahren verwiesen.

„Schwerwiegende Verletzungen der Regeln“

Genau dieses Gutachten, das von zwei unabhängigen Experten verfasst wurde, lässt nun aber aufhorchen, denn wie das „profil“ in seiner neuesten Ausgabe berichtet, seien die Gutachter in Buchmanns Doktorarbeit auf schwere Regelverstöße und Zitatfehler gestoßen. Wörtlich sei die Rede von „einer Fülle formaler Fehler“ und „schwerwiegenden Verletzungen der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis“. Einer der Gutachter sei deshalb der Überzeugung, dass man Buchmann den Doktortitel aberkennen müsse.

Entscheidung liegt bei der Universität

Buchmann betonte bislang immer: „Diese Arbeit habe ich nach bestem Wissen und Gewissen verfasst, und ich habe überhaupt keinen Grund, unredlich etwas zu tun. Ich war damals mit beiden Beinen fest im Leben, und mir hilft der Titel zusätzlich gar nichts.“ - mehr dazu in Buchmann zu Plagiatsvorwurf: „Titel hilft nichts“ (23.6.2016). Der Uni Graz übermittelte er bereits eine detaillierte Stellungnahme zu den Vorwürfen und seine Sicht der Dinge, weiter wolle er sich mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht äußern, so Buchmanns Pressesprecher, Markus Poleschinski; auch auf etwaige politische Konsequenzen im Falle einer Aberkennung des Titels wolle man sich nicht festlegen.

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