Feinstaub: Stundenkarte wird Öffi-Tagesticket

In Graz sind heuer bereits an mehr als 20 Tagen die Feinstaubgrenzwerte überschritten worden. Daher gilt nun ab Mittwoch bei allen öffentlichen Verkehrsmitteln in der Steiermark jede Stundenkarte den ganzen Tag.

Seit Dezember kann man im Rahmen der Aktion „Meine Luft - Reine Luft“ jeden Freitag mit einem Stundenticket der Öffentlichen Verkehrsmittel in der Steiermark von 0.00 bis 24.00 Uhr fahren. Aufgrund der Feinstaubbelastung wird diese Aktion nun ausgedehnt: Ab kommenden Mittwoch (8. Februar) kann man bis Ende Februar mit einem Stundenticket bis zum Ende des jeweiligen Tages die Öffentlichen Verkehrsmittel in einer Zone benutzen.

Umsteiger sollen Stammkunden werden

Für Umwelt- und Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) ist das eine wichtige Maßnahme im Kampf gegen den Feinstaub: „Wir haben natürlich im Jänner mit dieser Inversionswetterlage ein Riesenproblem, und daher haben wir gesagt, wir müssen etwas machen, wir wollen die Menschen bewegen, damit sie ihr Auto stehen lassen, damit sie umsteigen auf den öffentlichen Verkehr. Unser Hintergedanke ist, dass wir viele Bürger erstmalig in den öffentlichen Verkehr bekommen und dass sie dann sehen, das ist eine tolle Sache, mit dem öffentlichen Verkehr zu fahren und dann natürlich auch Stammkunden bleiben.“

Straßenbahn Graz

ORF.at/Winkler

Ab dem 8. Februar gilt bis Ende des Monats in der Steiermark ein Stundenticket als Tagesticket

Der Grazer Stadtrat und SPÖ-Spitzenkandidat zur Gemeinderatswahl am Sonntag, Michael Ehmann, kritisierte in diesem Zusammenhang auch Verkehrsstadtrat Mario Eustacchio (FPÖ): „Als Grazer Bürger hätte ich mir schon erwartet, dass der Verkehrsstadtrat das Thema Feinstaub ebenso ernst nimmt, wie es Umwelt- und Verkehrslandesrat Lang tut“.

Weitere Maßnahmen geplant

Die Ausweitung der Aktion bis Ende Februar kostet den Verbund zusätzlich rund 600.000 Euro und wird zur Gänze aus dem Umweltressort des Landes finanziert. Lang plant aber weitere Maßnahmen, um die Luft vor allem in Graz und Umgebung verbessern zu können: „Wir müssen schauen, dass wir immer mehr Menschen an das Fernwärmenetz bringen. Ein weiteres Thema in der Stadt wird natürlich die Elektromobilität sein und natürlich das Fahrrad: Ich möchte das Fahrrad noch mehr in den Mittelpunkt stellen. So werden wir sukzessive versuchen, diese Feinstaubproblematik in den Griff zu bekomen.“

Laut Lang wurde der Ausbau der Fernwärme in Graz mit über 1.000 Neuanschlüssen seit 2010 mit rund 15 Mio. Euro vom Land gefördert, außerdem sei mit dem Ausbau der Abwärmenutzung der Sappi Gratkorn zur Fernwärmeversorgung in Graz ein weiterer Meilenstein gesetzt worden - mehr dazu in Sappi liefert künftig Fernwärme nach Graz (4.5.2016).

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