Initiative für mehr Wertschätzung in Betrieben

Arbeitsmarktservice (AMS) und Sozialpartner starten eine österreichweit einzigartige Initiative: Sie wollen mehr Wertschätzung in die Betriebe bringen. Laut einer Grazer Studie sind wertgeschätzte Mitarbeiter weniger krank.

Das Gehalt ist ein wesentlicher Faktor für die Zufriedenheit im Job, doch Anerkennung und Wertschätzung sind laut Experten viel wichtiger, trotzdem wird in der Arbeitswelt oft darauf vergessen - was auch eine Mitarbeiterbefragung beim steirischen AMS belege, so deren stellvertretende Leiterin, Christina Lind.

Eine Ausstellung zur Förderung des Miteinanders

Die Idee, mehr Wertschätzung in die Arbeitswelt zu bringen, wurde geboren, und die Sozialpartner sprangen auf. Die Firma Social Innovators entwickelte ein interaktives „Wertschätzungstraining“ - eine Ausstellung mit zehn Stationen, die in einem Unternehmen aufgebaut wird und das Miteinander fördern soll.

„Ein toller Erfolg“

Der Test läuft seit einigen Wochen in verschiedenen AMS-Regionalstellen - mit Erfolg, sagt Lind, es sei Anstoß gewesen „für Diskussionen rund ums Thema, wie redet man miteinander, wie nimmt man einander wahr, was ist wesentlich in einer zwischenmenschlichen Begegnung, wie gibt man sich positive Rückmeldungen - und es ist ein toller Erfolg“.

Zufriedene Mitarbeiter sind bessere Mitarbeiter

Fühlen sich Mitarbeiter gut behandelt, profitiere auch der Chef, sagt der Vizepräsident der Arbeiterkammer (AK), Franz Gosch: „Wenn Wertschätzung gelebt wird im Unternehmen, ist das durchaus auch eine Möglichkeit, mehr Wertschöpfung für das Unternehmen zu erzielen, weil wenn die Menschen sich rundherum wohler fühlen, wenn sie kreativer sind, dann sind sie natürlich auch leistungsfähiger, und das ist für uns alle ganz wichtig.“ Eine Studie des Grazer Arbeitspsychologen Paul Jimenez zeigt, dass in Unternehmen, die sich besonders um ihre Mitarbeiter kümmern, diese nachweislich engagierter, weniger Burn-out-gefährdet und weniger krank sind.

Auch andere Betriebe meldeten laut Gosch bereits Interesse am Wertschätzungstraining an. Diese Initiative ist österreichweit einzigartig und soll auch über die Landesgrenzen hinaus beispielgebend sein.

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