Frost lässt Obst- und Weinbauern zittern

Der bevorstehende Kälteeinbruch lässt vor allem Obst- und Weinbauern zittern. Wer sich vorbereiten konnte, könnte die Kältetage gut überstehen, vollständigen Schutz vor dem Frost gibt es aber nicht.

Zuerst der Frost, dann der Schnee, unter dessen Last im Vorjahr zahlreiche Obst- und Weingärten zusammenbrachen - mehr dazu in Frost vernichtet fast die gesamte Apfelernte (28.4.2016), in Frost hat Weinernte fast komplett vernichtet (4.5.2016) und in Frostbilanz: „Katastrophenjahr mit Lichtblicken“ (13.10.2016).

Alle Kulturen in Vollblüte

Ab Donnerstag sind Temperaturen um null Grad prognostiziert - mehr dazu in Es wird noch einmal winterlich (news.ORF.at) - und damit sind Obstbäume und Weinreben in Gefahr - wie im Vorjahr sind auch heuer die Blüten bereits voll entwickelt, das erhöht die Gefahr durch Frost, so Rupert Gsöls, Obmann der Steirischen Obsterwerbsbauern: „Wir haben momentan Vollblüte fast bei allen Anlagen und allen Kulturen - zeitgleich und ab der Blüte, ab dem Moment, wo die Blüte aufgeht, ist sie empfindlich, und da kann auch ein halbes Grad Minus über längere Zeit schon Schäden verursachen.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Obsttriebe in Gefahr

Mit Wasser, Netzen und Stoffabdeckungen versucht man, die Obstkulturen vor der Kälte zu schützen.

Fleece-Netze oder auch Kerzen können in den Obstplantagen die Kälte fernhalten - Möglichkeiten, sich vor dem Frost zu schützen, gibt es also, sie sind aber für viele nicht leistbar, so Gsöls: „Wo es Wasser gibt und wo es die technischen Möglichkeiten zuließen, ist es gemacht worden, aber in der großen Masse kann man das nicht von einem Jahr auf das andere machen - überhaupt in einem Jahr, wo man kein Geld hat, und die Bauern haben kein Geld vom Vorjahr.“

Wie lange bleibt es frostig?

Anders als bei den Obstbauern gibt es im Weinbau keine effektiven Möglichkeiten, sich gegen den Frost zu schützen, so Weinbaudirektor Werner Luttenberger. Sollte die Kälteperiode auch heuer länger anhalten, ist wieder mit Schäden zu rechnen - mehr dazu in Schwieriger Saisonstart für steirischen Wein (2.3.2017): „Wenn die Wetterberichte stimmen sollten - zumindest ist meine Information so, dass wir minus 1 Grad erwarten können - dann wird noch nicht so viel passieren. Wenn es so ist wie im vorigen Jahr, dass das jetzt anhaltend ist und dass danach die Nächte vielleicht noch kälter werden, dann muss man mit starken Schäden rechnen“, so Luttenberger.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Katastrophenszenario soll verhindert werden

Heuer soll ein Katastrophenszenario wie im Vorjahr verhindert werden, wie Georg Altziebler in Gesprächen mit Winzern herausfand.

Bei der Österreichische Hagelversicherung können sich Bauern gegen Frostschäden versichern: Demnach schlossen in der Steiermark etwa 50 Prozent der Obstbauern eine derartige Versicherung ab, bei den Weinbauern sind es etwas weniger.

Link: