„Super-Passjahr“: Anträge verdreifacht

Mit dem Beginn der Reisezeit steigt auch der Ansturm auf die Passämter. Heuer ist ein „Super-Passjahr“, weil tausende Pässe ihre Gültigkeit verlieren. Derzeit werden dreimal so viele Passanträge gestellt wie sonst.

Österreichischer Reisepass

ORF.at/Christian Öser

Etwa 4.000 Reisepässe werden derzeit pro Monat im Grazer Passamt beantragt - dreimal so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres

Mitte 2006 wurde der biometrische Reisepass mit einer Option auf Verlängerung der alten Pässe bis Ende des Jahres eingeführt - nun endet ihre Gültigkeit. Die Passämter rechneten mit einem Antragsanstieg von rund 150 Prozent, hieß es Anfang des Jahres - mehr dazu in Passanträge: Steigerung von 150 Prozent (23.1.2017).

Passämter haben Hochsaison

Jeder sechste Reisepass läuft 2017 aus, die meisten zwischen Mai und Juli. Die Passämter haben jetzt also Hochsaison, vor allem vor einem verlängerten Wochenende: „Gerade da das Außenministerium auch gemahnt hat, dass man mit einem gültigen Reisepass im Ausland aufhalten soll, haben wir heute beispielsweise 15 Notpässe ausgestellt“, sagte Anke Christina Talker vom BürgerInnenamt Graz am Mittwoch. Diese Pässe sind beige und gelten maximal ein halbes Jahr - Kostenpunkt ebenfalls 75,90 wie der normale Pass.

Bis 20 Minuten Wartezeit, Online-Anmeldung möglich

In Graz ist man für den Pass-Ansturm gerüstet: Zu Spitzenzeiten sind bis zu sieben Mitarbeiter mehr im Einsatz. „Da wir momentan personaltechnisch gut aufgestellt sind, haben wir die durchschnittliche Wartezeit doch bei einer Viertel Stunde bis 20 Minuten. Das können wir gut halten. Wenn ich stressfrei zum Reisepass kommen will, kann ich mich online um einen Termin bemühen, die Vorlaufzeit ist etwa zwei Wochen“, so Talker.

Gemeinden helfen mit

Bis jetzt hat man heuer so viele Passanträge bearbeitet wie im ganzen vergangenen Jahr, hieß es aus der BH Graz-Umgebung, nämlich 15.000. Doch die Wartezeiten halten sich auch dort in Grenzen, denn die Gemeinden helfen mit: „Bei uns im Bezirk sind alle Gemeinden berechtigt, Passanträge entgegenzunehmen. Das nutzen bei uns 40 bis 45 Prozent aller Antragswerber“, so Rudolf Kerpicz von der BH Graz-Umgebung. „Die Parteien gehen zum Gemeindeamt, dort werden die Unterlagen überprüft, der Fingerprint wird genommen, die Unterlagen kommen zu uns, wir geben das ins System ein und starten den Druckauftrag bei der Staatsdruckerei.“

Mehrschichtbetrieb in der Druckerei

Der Pass wird von der Staatsdruckerei binnen fünf Arbeitstagen zugeschickt - auch in Spitzenzeiten: Die Druckerei arbeite im Mehrschichtbetrieb, heißt es.