Grazer entwickelten App für Neuseelands Ärzte

Steirischer Innovationsgeist ist gefragt - und das jetzt auch in Neuseeland: Ein Grazer Unternehmen hat eine medizinische App entwickelt, die den regelmäßigen Austausch zwischen Patienten und Ärzten dort wesentlich erleichtern soll.

Ist der Weg zum Arzt zu mühsam oder zu weit, verzichten viele Patienten gerne darauf. Genau hier setzt die Applikation des Grazer Softwareunternehmens „Codeflügel“ an - sie richtet sich in der aktuellen Entwicklungsstufe an Patienten, die an chronischen Erkrankungen wie Rheuma oder Morbus-Crohn leiden.

App soll regelmäßigen Austausch erleichtern

Einer der beiden Geschäftsführer, Stefan Mooslechner, erklärt: „Vor allem in eher dünn besiedelten Gebieten - so wie es in Neuseeland teilweise auch der Fall ist - ist es ein großer Vorteil, wenn die Patienten nicht immer zum Arzt hinfahren müssen, sondern über die App ihren aktuellen Status bekanntgeben können.“

Codeflügel

Roland Scharf

Die Codeflügel-Geschäftsführer Claus Degendorfer und Stefan Mooslechner (v.l.)

Dabei soll das Smartphone den Arztbesuch nicht zur Gänze ersetzen, betont Mooslechner - es dient aber als wichtiger und ständiger Datenlieferant: „Der Patient hat seinem Krankheitsbild entsprechend einen standardisierten Fragebogen und gibt über diesen Fragebogen seinen tagesaktuellen Zustand bekannt und von der ärztlichen Seite kann dann darauf reagiert werden“ - zum Beispiel mit einer anderen Medikamenteneinstellung.

Dreijährige Entwicklungsphase

In einer dreijährigen Projektphase hat das Grazer Unternehmen die App gemeinsam mit der Universität Otago im Süden Neuseelands entwickelt. Der Kontakt ist über einen ehemaligen Mitarbeiter der Technischen Uni Graz zustande gekommen, der mittlerweile in Neuseeland ansässig ist.

Derzeit befindet man sich laut Mooslechner in der Testphase: „Die App ist momentan bei 50 bis 60 Patienten im Echteinsatz und wird da dementsprechend getestet, damit wir noch die eine oder andere Nachbesserung machen können. Aber die App ist per se mal fertig.“

Bis zu 315.000 Versicherte als mögliche Nutzer

Abgewickelt wird der Einsatz über das sogenannte „Southern District Health Board“, vergleichbar mit der Gebietskrankenkasse bei uns. Verlaufen die Tests erfolgreich, dann könnte die steirische App bei bis zu 315.000 Versicherten in Neuseeland zum Einsatz kommen.

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