Unwetterfolge: Mur-Pegel in Graz stark gestiegen

Die Regenfälle in der Obersteiermark haben in der Nacht auf Montag auch für Auswirkungen in Graz gesorgt: Der Pegelstand der Mur stieg erheblich - einige Radwege und Uferpromenaden mussten behördlich gesperrt werden.

In den obersteirischen Katastrophengebieten gab es eine erste vorsichtige Entspannung: Gegen Mitternacht hörte es auf zu regnen, seit Montagfrüh gehen die Pegelstände der Bäche langsam zurück - mehr dazu in Unwetterkatastrophe: Leichte Entspannung und in Unwetter: Aufräumarbeiten voll angelaufen.

Allerdings trägt die Mur das Wasser aus der Obersteiermark in den Süden, und so stieg der Pegel des Flusses in Graz nun erheblich. Aus diesem Grund dürfen zahlreiche Gefahrenbereiche bis auf Weiteres nicht betreten werden: So ist derzeit etwa die südliche Muruferpromenade in der Murfelder Straße gesperrt, auch die Radwege an der Exerzierplatzstraße, der Kalvarienbrücke sowie die Radunterführungen bei der Berta-von-Suttner-Brücke, der Puntigamer Brücke und bei den Autobahnbrücken sind derzeit nicht befahrbar.

„Absolute Lebensgefahr“

Wasserstand und Strömungsgeschwindigkeit der Mur bedeuteten derzeit absolute Lebensgefahr, sagte der Sicherheitsdirektor der Stadt Graz, Wolfgang Hübel: „Die Mur ist derzeit mehr oder weniger ein reißender Fluss mit einem Wasserstand von über fünf Metern - normalerweise liegt er bei etwa 2,60 Meter. Das andere ist, dass mit diesem Wasser extrem viel Treibgut mitkommt, zum Teil sehr große Baumstämme.“

Die Mur bei Graz

Stadt Graz/Sicherheitsmanagement

Die Ordnungswache kontrolliert die gesperrten Gefahrenbereiche: Wer sich nicht an die Verordnung hält, dem drohen Strafen von bis zu 3.600 Euro.

Zunehmend Extremwetterereignisse

An die Berichterstattung über dramatische Unwetter wie jene am Wochenende hat man sich fast schon gewöhnt. Aber haben extreme Wetterphänomene aufgrund des Klimawandels tatsächlich auch in Österreich merkbar zugenommen, oder handelt es sich um statistische Ausreißer? Ein Experte der österreichischen Hagelversicherung stellte ORF.at aktuelle Zahlen zur Verfügung, die keinen Interpretationsspielraum lassen: Extremwetterereignisse kommen öfter vor und werden heftiger - mehr dazu in Klimawandel: Die Folge für Österreich (news.ORF.at)