Unwetter: Aufräumarbeiten auf Hochtouren

Die Aufräumarbeiten in den obersteirischen Unwettergebieten laufen auf Hochtouren. Teilweise konnten die Spuren der Verwüstung schon beseitigt werden, anderswo wird es noch Monate dauern, um Zerstörtes wiederherzustellen.

In den betroffenen Gemeinden in der Steiermark waren rund 150 Soldaten des Bundesheeres an den Aufräumarbeiten beteiligt. Die Soldaten waren zum Teil mit schwerem Gerät aus Villach angerückt. Im Murtal waren besonders die Bereiche Oberwölz und Niederwölz, Pöls, Kobenz und Oberzeiring betroffen - mehr dazu in Unwetter: Aufräumarbeiten im Gang und in Oberwölz: Aufräumen nach dem Unwetter.

Aufräumen nach dem Unwetter

APA/BMLVS/WOLFGANG GREBIEN

Oberwölz: Gehöfte nach wie vor nicht erreichbar

50 Gehöfte sind in Oberwölz nach wie vor nicht erreichbar; für zwölf Häuser gibt es Betretungsverbote - es ist möglich, dass sie abgerissen werden müssen. 20 Bagger sind im Einsatz, unter anderem um den Schöttelbach auszuheben, damit mögliche weitere Unwetter nicht wieder verheerende Folgen haben

Stimmung den Umständen entsprechend gut

Sowohl Zach als auch Schmidhofer meinen, dass die Stimmung in den Gemeinden den Umständen entsprechend sehr gut sei: Jeder packe mit an, und allgemein sei man froh, dass es nur technische Schäden, aber keine Rettungseinsätze gegeben hat.

Neue Sportplätze unter Wasser

Erst im Juni bekamen in Oberwölz drei Sportplätze eine neue Bewässerungsanlage - der Verein selbst zahlte 50.000 Euro dazu; jetzt stehen die Plätze unter Wasser und Schlamm, so Bürgermeister Johann Schmidhofer. Nur ein Beispiel von vielen, wie viel vergangene Arbeit am Wochenende in nur wenigen Stunden zerstört wurde.

Öblarn: Zentrum wieder sauber

Das Ortszentrum von Öblarn ist laut Bürgermeister Franz Zach wieder sauber, mehr als 450 Menschen halfen bei den Aufräumarbeiten. Im Walchental ist die Lage anders - hier bahnte sich der Walchenbach laut Zach auf einer Länge von sieben Kilometern einen neuen Weg.

Pioniere bauen Brücken wieder auf

90 Bundesheer-Pioniere aus Villach begannen nach den Unwettern am Wochenende am Dienstag in der Früh mit den Arbeiten zur Wiederherstellung von Brücken bzw. zum Lösen von Verklausungen und Ausbaggern von Rückhaltebecken begonnen - mehr dazu in Bundesheer-Hilfe nach Unwettern angelaufen.

Die Soldaten vom Baupionier- und Katastrophenhilfeeinsatzzug des Militärkommandos Steiermark unterstützten am Dienstag weiter die Feuerwehren und private Helfer bei den Aufräumarbeiten in Donnersbachwald.

Viele Feuerwehren nach wie vor im Einsatz

Insgesamt waren am Dienstagvormittag im Katastrophengebiet rund um Öblarn immer noch die Feuerwehren Mössna-St. Nikolai im Sölktal, Öblarn und Donnersbachwald sowie in Murau bzw. im Murtal die Wehren von Niederwölz und Pöls im Einsatz, letztere hatte wie auch die Freiwillige Feuerwehr in Kobenz Abpumparbeiten zu leisten. In Kobenz half auch die Katastrophenhilfsdiensteinheit (KHD) Graz-Umgebung, eine KHD-Einheit aus Radkersburg unterstützte in Oberwölz bei den Aufräumarbeiten. Unterdessen mehren sich die Stimmen, die Kritik am Katastrophenfonds in seiner derzeitigen Form üben - mehr dazu in Kritik an jetziger Form des Katastrophenfonds.

Viele Sperren in Graz aufgehoben

Der Rückgang des Pegels der Mur in Graz machte laut Magistrat die Rücknahme eines Großteils der verordneten Sperren möglich: Gegen 9.00 Uhr lagen die Werte bei rund einem Meter unter dem gestrigen Höchststand. Die Murpromenade in der Innenstadt bleibt allerdings bis auf Weiteres gesperrt.

Noch einige Straßensperren in der Obersteiermark

Sperren gibt es noch auf einigen Straßen in der Obersteiermark: Die B75 Glattjoch Straße (B75) zwischen Niederwölz und Oberwölz ist wegen eines Erdrutsches nicht passierbar - eine Umfahrung ist nur großräumig über das Katschtal oder Murau möglich, ein Zufahren nach Oberwölz über St. Peter am Kammersberg ist nicht möglich. Der nördliche Teil der Glattjoch Straße zwischen Donnersbachwald und Trautenfels ist ebenfalls großteils gesperrt - die Durchfahrt ist nur von 5.30 bis 7.00 Uhr, von 12.00 bis 13.00 Uhr und von 18.00 bis 21.00 Uhr erlaubt.

Die L514 zwischen Schönberg und Oberzeiring ist - voraussichtlich bis Ende des Monats - wegen eines drohenden Erdrutsch gesperrt. Unpassierbar ist vorübergehend auch die Seckauer Straße (L517) zwischen Kobenz und Bischoffeld - eine örtliche Umleitung wurde über den Ortsteil Neuhofen eingerichtet.

Die weggerissene Sölkpassstraße

BH Liezen

Auf längere Zeit gesperrt bleiben dürfte die Sölkpassstraße (L704) zwischen Stein an der Enns und Baierdorf, weil ein langes Straßenstück weggerissen wurde; die Sanierungskosten wurden auf 4,5 Millionen Euro geschätzt - mehr dazu in Unwetter: Sölkpass-Straße weggerissen.

Nördlich der Passhöhe ist die L704 von Gröbming bis St. Nikolai im Sölktal frei befahrbar. Die Lambachbichlstraße (L513) zwischen Teufenbach und der Straßenkreuzung Russdorf ist wegen Brückenarbeiten bis 17. August gesperrt, eine Umleitung wurde eingerichtet.