Butter: Steirische Experten geben Entwarnung

Wenig Angebot und viel Nachfrage: Die Butterpreise schnellen in die Höhe. Aber droht nun auch ein Butterengpass? Die steirischen Molkereien geben Entwarnung. Eine Verknappung sei da, aber es werde genug Butter in den Regalen sein.

Noch vor einem Jahr lag der Butterpreis im Keller - mehr dazu in Preisverfall: Kammer fürchtet um Milchbauern (24.5.2016). Eine sinkende Milchproduktion und eine größere Nachfrage nach Milchfett haben den Preis heuer in die Höhe schießen lassen - um bis zu 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Weniger Export, um heimischen Markt zu sättigen

Berglandmilch, eine der größten Molkereien Österreichs, in die auch die weststeirische Molkerei Stainzer Milch eingegliedert ist, bestätigt die große Nachfrage. Man merke eine Knappheit an Butter und habe schon darauf reagiert, so Geschäftsführer Josef Braunshofer. Das heißt, man exportiere weniger, damit genügend Milchfett für die heimische Butterproduktion im Land zur Verfügung stehe.

Butter

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Derzeit werde die Fettbilanz aller Produkte - zum Beispiel von Käse oder Milch - genau unter die Lupe genommen, „zum Beispiel, was die Stainzer Butter betrifft; wie viel Fett liefern steirische Milchbauern und welche Menge an Stainzer Butter kann ich damit erzeugen? Diese Milchbilanzen müssen wir täglich machen. Und wir kürzen schon seit einigen Monaten spürbar im Export, damit es im Inland nicht zu diesen Kürzungen kommen muss“, schildert der Experte. Seit 14 Jahren ist Braunshofer bereits für die Berglandmilch tätig - doch ein derartiges Szenario habe er noch nie erlebt.

Butterpreis: „Der Zenit ist erreicht“

Etwas entspannter sieht der Geschäftsführer der Obersteirischen Molkerei, Friedrich Tiroch, die Lage. Man sei nur ein kleiner Butterproduzent - das habe Vorteile. Denn man habe genügend Milchlieferanten: „Wir haben gegenüber dem Vorjahr leicht steigende Milchmengen und das versetzt uns in die Gunst, dass wir den Nachfragen, die wir von unseren Handelsunternehmen haben, auch nachkommen können.“

Derzeit wird laut Tiroch um bis zu drei Prozent mehr Butter produziert als üblich. Was den Butterpreis betrifft, meinen Experten, der Zenit sei erreicht bzw. sei man unmittelbar davor.

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