Wahl 17: Spannende Duelle um Vorzugsstimmen

Kurz vor der Nationalratswahl wird auch noch um Vorzugsstimmen gekämpft: Sie können sich je nach Partei unterschiedlich auf den Listenplatz der Kandidaten auswirken und sorgen in der Steiermark für spannende Duelle.

Ein besonders spannendes Duell wird im Regionalwahlkreis Oststeiermark erwartet: Hier ist Reinhold Lopatka zwar ÖVP-Listenerster, aber auf keiner anderen Liste - zum Beispiel der Landesliste - abgesichert. Der Gleisdorfer Bürgermeister Christoph Stark ist Listendritter und will indes über einen Vorzugsstimmenwahlkampf in den Nationalrat.

Das ist durchaus auch schaffbar, denn die Volkspartei setzte die Hürde für eine Vorreihung durch Vorzugsstimmen deutlich herab: Sind es im Regionalwahlkreis gesetzlich vorgesehene 14 Prozent, reichen jetzt sechs Prozent aller ÖVP-Stimmen. Niemand hat eine Garantie, kann es aber aus eigener Kraft in den Nationalrat schaffen, so ÖVP-Landesgeschäftsführer Detlev Eisl-Eiselsberg.

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ORF.at/Zita Klimek

Am 15. Oktober wählt Österreich seinen Nationalrat - Vorzugsstimmen können sich dabei unterschiedlich auswirken

14-Prozent-Hürde bei der SPÖ

In der FPÖ haben Vorzugsstimmenwahlkämpfe keine Tradition. Bei der SPÖ gilt weiter die gesetzliche Regelung von 14 Prozent. Cornelia Schweiner in der Oststeiermark braucht als Listenzweite im Regionalwahlkreis voraussichtlich bis zu 5.000 Vorzugsstimmen für ein Direktmandat. 2013 war übrigens SPÖ-Baugewerkschafter Josef Muchitsch mit rund 11.500 Stimmen steiermarkweiter Vorzugsstimmen-Spitzenreiter - er führt im Süden erneut einen Vorzugsstimmenwahlkampf.

Laut SPÖ-Landesgeschäftsführer Max Lercher gehe es dabei in erster Linie darum, die Persönlichkeiten im Wahlkreis zu stärken und eine zusätzliche Mobilisierung zu erreichen; der Fokus im Wahlkampf liege aber eindeutig auf Spitzenkandidat Christian Kern.

Josef Cap als mögliches Vorbild

Was die Finanzierung betrifft, dürfen einzelne Kandidaten laut Gesetz maximal 15.000 Euro für einen personalisierten Wahlkampf aus eigener Tasche einbringen. Gibt es einen Vorstandsbeschluss einer Regionalpartei, kann auch diese einen Kandidaten finanziell unterstützen, wenn es das Gesamt-Wahlkampfbudget nicht übersteigt. Von einem aussichtslosen Listenplatz hat es bisher übrigens erst ein Kandidat mithilfe von Vorzugsstimmen in den Nationalrat geschafft: Josef Cap, 1983, damals linker Aktivist, später SPÖ-Klubobmann.

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