Wahl 17: Herbe Enttäuschung für Grazer Grüne

Besonders große Verluste hat es bei der Nationalratswahl für die Grazer Grünen gegeben: Von Platz eins 2013 fielen sie weit ab - die Grazer Parteichefin Tina Wirnsberger spricht von einem „niederschmetternden Ergebnis“.

Die Nationalratswahl am Sonntag ordnete die österreichische Politlandschaft neu: die ÖVP klar voran, die SPÖ auf Platz zwei, die FPÖ auf Platz drei. Die Steiermark liegt (fast) im Bundestrend - mehr dazu in ÖVP in der Steiermark auf Platz eins und in Ein Wahlsieg wie aus dem Lehrbuch (news.ORF.at).

Die Volkspartei ist in der Steiermark zum ersten Mal seit langem bei einer Nationalratswahl wieder die Nummer eins. Sehr viele Stimmen kamen von Team Stronach und BZÖ, wie die Wählerstromanalyse zeigt - mehr dazu in Wo ÖVP und FPÖ ihre Stimmen holten. Eine Analyse der FH Joanneum auf Gemeindeebene zeigt auf, wer in den Gemeinden was gewählt hat und auch warum - mehr dazu in Wer hat wen warum gewählt.

Grünes Debakel in Graz

Nach derzeitigem Stand fallen die Grünen aus dem Parlament. Besonders groß waren die Verluste in Graz: Im vorläufigen Ergebnis stürzten sie von 20,39 auf 5,79 Prozent ab - also von Platz eins bei der Nationalratswahl 2013 auf Platz sechs 2017 - mehr dazu in Grünes Debakel & roter Aufstieg in Graz.

Das Ergebnis von Graz

ORF/Sora

Die Grünen setzen nun auf das Prinzip Hoffnung: „Es ist eine Zitterpartie bis Donnerstag - und natürlich ist das Ergebnis für uns Grüne niederschmetternd. Das macht mich persönlich nachdenklich und auch traurig“, so die Grazer Parteichefin Tina Wirnsberger.

Auf die Frage, ob sie sich für das Ergebnis in der steirischen Landeshauptstadt verantwortlich fühlt, sagte sie: „Es war eine Bundeswahl, und das ist auch im bundesweiten Trend. Wir hatten 2013 in Graz ein wirklich herausstechend gutes Ergebnis, insofern ist das Ergebnis bei dieser Wahl in Graz natürlich eine Enttäuschung.“

„Vertrauen zurückgewinnen“

Ihre Verantwortung als Chefin der Grazer Grünen sei nun, „dass wir daran arbeiten, dass wir das Vertrauen der Wähler wieder zurückgewinnen können - ich glaube, was man in Graz sieht, ist, dass die Wähler ihren eigenen Kopf haben“, sagt Wirnsberger.

Woran es ihrer Meinung nach gelegen haben könnte, dass man so viel verloren hat? „Also, was man jetzt sieht - auch in den Analysen - ist, dass sehr viele Stimmen zur SPÖ gegangen sind. Da haben offensichtlich sehr viele Menschen gesagt, um Schwarz-Blau zu verhindern, geben sie ihre Stimme der SPÖ und Christian Kern.“

„Es gibt einiges, wo Änderungsbedarf da ist“

Nach dem niederschmetternden Wahlergebnis halte es Wirnsberger für wichtig, „dass wir jetzt auch zuhören, was die Rückmeldungen sind, die wir als Grüne bekommen und auch intern diese Debatte führen. Ich glaube, da gibt es einiges, wo Änderungsbedarf da ist“. Am Dienstag werden die Grünen einen Bundesvorstand abhalten; ein erweiterter Bundesvorstand mit den Vertretern der Landesparteien ist für Ende der Woche geplant - mehr dazu in Grüne im Dreikampf zerrieben (news.ORF.at).

Von den steirischen Grünen gab es am Montag keine Stellungnahme: Man wolle erst das Endergebnis abwarten. Fliegen die Grünen aus dem Parlament, wird es neben Debatten über Richtung und Positionen auch ums Geld gehen - denn sie würden dann österreichweit rund neun Millionen Euro an Partei- und Klubförderung verlieren.

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