Wort des Jahres 2017 gesucht

Von „anpatzen“ über „Vollholler“ und „Wahlkrampf“ bis „Erregungsmauer“ und „Trumpeltier“ - das heurige Wahljahr dominiert auch die Auswahl zum Wort des Jahres 2017. Ab sofort kann abgestimmt werden.

Wort des Jahres 2016

APA/Georg Hochmuth

Gesucht wird der Nachfolger von „Bundespräsidentenstichwahl-wiederholungsverschiebung“

Gesucht wird heuer der Nachfolger des Vorjahressiegers „Bundespräsidentenstichwahl-wiederholungsverschiebung“ - mehr dazu in Das unaussprechliche Wort des Jahres (9.12.2016). Das Wort des Jahres soll 2017 von besonderer Bedeutung sein, im öffentlichen Leben des Landes häufig Verwendung finden oder gefunden haben und/oder besondere sprachliche Qualitäten aufweisen. Die Forschungsstelle Österreichisches Deutsch der Uni Graz stellte in Kooperation mit der APA wieder eine Liste mit Kandidaten zusammen, über die nun online auf Oewort.at abgestimmt werden kann.

Von „Alternative Fakten“ bis „Disapointinger“

Kandidaten für das Unwort des Jahres sind unter anderem „silbersteinfrei“, „Registrierkassensicherheitsverordnung“, „Alternative Fakten“ und „Fairnesskrise“. Beim Jugendwort des Jahres 2017 stehen etwa „ABL“, eine Abkürzung für „allerbestes Leben“, „instagrammen“, „Hallo, I bims“ und „vong“ zur Wahl; auch „Disapointinger“ kann gewählt werden, laut Erklärung jemand, „von dem man (schwer) enttäuscht wird“.

„Mei Wien is net deppat“, „Bleibt’s geil!“?

„Mei Wien is net deppat“, konstatierte Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) nach der Nationalratswahl. Dieses Zitat ist ebenso wie „Bleibt’s geil!“ - eine im Radio verwendete Aussage für die österreichische Frauen-Fußballnationalmannschaft während der EM im Sommer - für den Spruch des Jahres nominiert. Nach dem Ausrufen der vorgezogenen Neuwahl im Mai wurde ÖVP-Justizminister Wolfgang Brandstetter zum Vizekanzler ernannt: „Diesem Anfang wohnt kein Zauber inne“, befand er im Zuge dessen, auch für diese Aussage kann gestimmt werden.

„Back to the Roots“ oder „Ein Satz noch ...“?

Nach fünf Jahren war im Sommer das Team Stronach (TS) von Frank Stronach Geschichte. „Ich kann nichts sagen, außer dass ich gern Abgeordneter bleiben möchte“, sagte Robert Lugar damals, ehe es im August für ihn „Back to the roots“ hieß - er kehrte bei seinem vierten Parteiwechsel zur FPÖ zurück, mit der seine politische Karriere gestartet hatte. Mit dieser Aussage ist er für den Unspruch des Jahres 2017 nominiert, ebenfalls auf der Liste findet sich die gern verwendete Formulierung vieler Politiker: „Ein Satz noch ...“

Auch Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) wurde mit einer Aussage für den Unspruch nominiert: „Alle innerhalb und außerhalb des Parlaments, die gegen diese gesetzlichen Anpassungen sind, planen einen Anschlag auf die Sicherheit der Österreicher“, befand er, da sein umstrittenes Sicherheitspaket abgelehnt wurde.

Die Ergebnisse der Abstimmung werden von einer Fachjury unter der Leitung von Rudolf Muhr von der Forschungsstelle Österreichisches Deutsch der Universität Graz am 7. Dezember bekanntgegeben.

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