Laternenairbags gegen Fußgängerunfälle

Fußgänger-Unfälle nehmen zu: 2016 gab es in der Steiermark mehr als 150 Unfälle, bei denen abgelenkte Fußgänger beteiligt waren. Die Aktion „Schau auf dich und nicht aufs Handy“ des Kuratoriums für Verkehrssicherheit soll das ändern.

Schutzweg

APA/Georg Hochmuth

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Unter www.ab-gelenkt.at haben Interessierte die Möglichkeit, die Folgen und Risiken von Ablenkung im Straßenverkehr virtuell anhand von interaktiven Filmen zu erleben

Unachtsamkeit und Ablenkung sind seit Jahren Unfallursache Nummer 1: „Wir haben eine Untersuchung gemacht und sind draufgekommen, dass die Zahl derer, die unachtsam über die Straßen gehen, gravierend steigt: Mehr als 20 Prozent der Fußgänger in der Steiermark gehen über die Straße ohne aufzupassen. Die Unfallzahlen zeigen, dass die Pkw-Unfälle zurückgehen, aber bei den ungeschützten Verkehrsteilnehmern steigt es leider“, schildert Peter Felber vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Jeder zwölfte Fußgänger in der Steiermark wird übrigens durch sein Mobiltelefon abgelenkt: „Mobiltelefone sind inzwischen so stark in das Alltagsleben der Menschen integriert, dass es nahezu selbstverständlich scheint, sie in jeder nur erdenklichen Situation zu benutzen. Auch bei der Teilnahme am Straßenverkehr wird mittlerweile nicht mehr darauf verzichtet – obwohl dies weitreichende Konsequenzen haben kann,“ so Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ).

Aktion auf dem Grazer Sonnenfelsplatz gestartet

Eine österreichweite Aktion des Kuratoriums für Verkehrssicherheit soll Abhilfe schaffen: Auf dem Sonnenfelsplatz vor der Uni-Mensa in Graz stehen am Montag sogenannte Laternenairbags, die um Bäume und Straßenschilder aufgestellt wurden.

Laternenairbag

ORF

Die Aktion auf dem Grazer Sonnenfelsplatz

Der provokante Slogan „Ob das nächste Auto auch so gut gepolstert ist? Schau auf dich und nicht aufs Handy!“, soll Fußgänger daran erinnern, auf die Straße anstatt aufs Handy zu schauen. Der Sonnenfelsplatz selbst ist eine Begegnungszone, in der von Bus- und Autofahrern bis hin zu Fahrradfahrern und Fußgängern alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt sind.

„Begegnungszone unsicherer Bereich“

Hier gibt es nicht nur weniger Schilder, sondern auch weniger Regelungen - und das führt laut Chefinspektor Ernst Seewald vom Stadtpolizeikommando Graz auch zu mehr Aufmerksamkeit: „Im Grunde ist die Begegnungszone ein unsicherer Bereich. Da sich jeder bei einer unsicheren Situation mehr konzentriert und mehr auf andere Acht gibt und vielleicht auch einmal auf seinen Vorrang verzichtet, kommt es hier zu weniger Unfällen.“

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