In Stiwoll darf wieder gejagt werden

Fast drei Wochen nach dem Doppelmord in Stiwoll wird an diesem Wochenende in der Umgebung erstmals wieder eine Jagd durchgeführt. Vom mutmaßlichen Doppelmörder fehlt weiter jede Spur - die Situation bleibt angespannt.

Die Jäger trafen sich am Samstag im Stiwoller Nachbarort St. Pankrazen - und es waren nicht so viele wie sonst, sagt der Gschnaidter Jagdobmann Hubert Peisel: „Das ist sicher nur die Hälfte oder nicht einmal die Hälfte.“

Der Doppelmord von Stiwoll

Pflichterfüllung mit mulmigem Gefühl

Viele, so hört man, hätten auch ein mulmiges Gefühl - immerhin wurde im Jagdrevier Gschnaidt auch das Auto des mutmaßlichen Doppelmörders gefunden. Doch es müsse gejagt werden, sagt der Aufsichtsjäger Peter Peitler: Die Abschusszahlen müssten erfüllt werden, und auch die Wildschweine würden immer öfter aus den Wäldern kommen. „Es gibt schon leichte Schäden. Damit die nicht mehr werden, damit man das im Griff hat, ist es eben ganz wichtig, schon gezielt auf Schwarzwild - also Wildschweine - zu jagen“, so Peitler.

Jagd in Stiwoll

ORF

Enge Kooperation mit der Polizei

Um die Bevölkerung nicht unnötig zu beunruhigen und Fehleinsätze zu verhindern, werde die Polizei bei der Jagd genau informiert, so der Aufsichtsjäger: „Wir haben das so vereinbart, dass man an diesem Jagdtag im Halbstundentakt die Schüsse der Polizei meldet - ich bin da das Sammelglied und stelle den Kontakt her.“ Außerdem wird der Polizei gemeldet, auf welchen Hochsitzen in der Nacht Jäger sind.

Mutmaßlicher Täter weiter auf der Flucht

Nach den Morden in Stiwoll zog vergangene Woche auch das Kriseninterventionsteam eine erste Bilanz über die Arbeit mit der Bevölkerung der Gemeinde: Das Team wird zumindest telefonisch weiterhin erreichbar sein - mehr dazu in Stiwoll: Krisenintervention zieht Bilanz. Der mutmaßliche Täter ist nach wie vor auf der Flucht: Profiler gehen davon aus, dass er sich noch in der Umgebung aufhält - mehr dazu in Profiler zu Stiwoll: Gesuchter im Nahbereich (10.11.2017).