Land testet Windmaschine gegen Spätfrost

Wetterkapriolen sorgen Jahr für Jahr für Millionenschäden in der Landwirtschaft. Das Land entwickelte nun einen Krisenplan - unter anderem sollen Windmaschinen gegen den Spätfrost getestet werden.

Später Frost im Frühling vernichtete heuer 50 Prozent der Apfelernte, im Vorjahr waren es sogar 80 Prozent - mehr dazu in Apfelernte heuer weit unter Durchschnitt (29.8.2017). Nur eine eisige Nacht kann hier Hunderte Existenzen zerstören. Um das in Zukunft zu verhindern, wird das Land im nächsten Frühjahr eine Windmaschine testen: Das etwa zehn Meter hohe Gerät soll gemeinsam mit Paraffinkerzen oder anderen Heizmitteln im Obstbau zum Einsatz kommen.

„Es geht oft nur um ein, zwei Grad“

Meterlange Rotorblätter sollen warme und kalte Luftschichten mischen und so die Blüten vor Frost schützen, schildert Landesrat Johann Seitinger (ÖVP): „Es geht hier um ganz wenige Temperaturgrade, die zu vermischen sind, damit die Katastrophe nicht eintritt, das sind oft nur ein, zwei Grad Unterschied, und wir wollen mit diesen Windmaschinen jetzt testen, ob das auch in der Praxis funktioniert. Es gibt mehrere Länder, die das schon sehr erfolgreich einsetzen.“

Windmaschine gegen Spätfrost

Peter Schwappach/Creative Commons

Betrieben wird das Pilotprojekt von Joanneum Research am Gelände der landwirtschaftlichen Versuchsstation in Haidegg. 60.000 Euro kostet eine Maschine, die eine Fläche von sieben Hektar mit ihrem Wind schützen soll.

Seitinger: „Viele Bauern leben davon“

Auch der Ausbau von Frostberegnungsanlangen werde vom Land unterstützt, scheitere es hier doch noch häufig am Wasserzugang, so Seitinger: „Wir werden diese Projekte mit bis zu 30 Prozent unterstützen, weil wir eben gerade in der Steiermark 80 Prozent des gesamten österreichischen Apfels produzieren, das heißt, hier ist eine gigantische Wertschöpfung im Umlauf mit Hunderten Beschäftigten, mit vielen Bauern, die davon leben.“

Teil des Krisenplans gegen Naturkatastrophen sind auch die Ausarbeitung neuer, finanzierbarer Versicherungsmodelle sowie die Errichtung einer Plattform für Wetterprognosen; zudem brauche es Pflanzenzüchtungen, die an die Veränderungen des Klimas angepasst sind.

Land investiert 300.000 Euro

300.000 Euro investiert das Land für die nächsten drei Jahre in dieses Forschungspaket - angesichts von 400 Millionen Euro Schaden in den vergangenen zwei Jahren ein vergleichsweise geringer Betrag, der aber landwirtschaftliche Existenzen sichern soll.