Attacken auf Polizisten nehmen zu

Im Vorjahr sind in der Steiermark 110 Polizisten im Dienst verletzt worden, 20 davon schwer - Tendenz steigend. Selbst bei Verkehrskontrollen rasten Fahrer immer häufiger aus. Die Gewerkschaft fordert härtere Strafen für die Angreifer.

Seit 2015 gilt eine neue Opferschutzrichtlinie in der EU, um Opfer von Gewalt besser zu schützen. Eine vor kurzem in Graz präsentierte Studie zeigt, dass es in Österreich hier noch Handlungsbedarf gibt: So sollten Profis die mit Gewaltopfern zuerst in Kontakt kommen, wie Spitalspersonal oder Polizisten besser geschult werden - mehr dazu in Opferschutz umfangreicher als EU-Richtlinie. Doch auch in diesen Berufsgruppen werden viele selbst immer häufiger zu Opfern von Gewalt.

Polizisten werden häufiger zu Opfern

Vor allem die Polizeigewerkschaft schlägt Alarm, denn immer häufiger brauchen die steirischen Polizisten selbst Hilfe. In den vergangenen Jahren seien die gewaltsamen Angriffe auf Exekutiv-Beamte im Einsatz stets mehr geworden, sagt Polizei-Gewerkschafter Eduard Tschernko: „In den letzten Jahren ist die Tendenz steigend. Wir hatten im Jahr 2017 110 verletzte Kollegen, und von diesen 110 sind 20 schwer verletzt worden.“

Verkehrskontrollen lassen Autofahrer ausrasten

Tagtäglich seien Polizisten in der Steiermark mittlerweile Übergriffen und Beschimpfungen ausgesetzt, führt Tschernko weiter aus, in der Statistik erfasst werden allerdings nur jene Vorfälle, die mit einer Verletzung für den Polizisten enden.

Die Vorfälle würden sowohl im sicherheitspolizeilichen, als auch im verkehrspolizeilichen Bereich passieren, also auch bei herkömmlichen Verkehrskontrollen rasten immer öfter Menschen aus und gehen gewaltsam auf die Polizisten los, wie etwa erst am Freitag in Graz - mehr dazu in Unfalllenker drehte durch.

Härtere Strafen gegen Angreifer

Zum Schutz seiner Kollegen fordert Eduard Tschernko nun die Justiz auf, strenger gegen jene vorzugehen, die Polizisten tätlich attackieren: „Einfach härtere Strafen verhängen und nicht mit Diversion vorgehen, wie es in den meisten Fällen oder sehr vielen Fällen passiert ist.“

Die Schulungsmaßnahmen der steirischen Polizei seien ausreichend, sagt Tschernko: Laufend würde man die Beamten weiterbilden, wie sie im Falle eines gewaltsamen Übergriffes zu reagieren hätten, aber die Aggression der Menschen gegenüber der Polizei sei generell stark gestiegen.