Zugsunglück in Niklasdorf: Signal übersehen

Bei dem Zugsunglück im obersteirischen Niklasdorf, bei dem am 12. Februar eine Frau getötet und 28 Menschen verletzt worden sind, dürfte laut ersten Erkenntnissen ein Lokführer ein rotes Ausfahrsignal übersehen haben.

Bei der seitlichen Kollision eines Fernzugs von Graz nach Saarbrücken und eines Regionalzugs war eine Frau aus Deutschland getötet worden, 28 Menschen wurden verletzt - mehr dazu in „Auf einmal hat alles gewackelt“. (12.2.2018).

Laut ersten Erkenntnissen dürfte einer der Lokführer ein rotes Ausfahrsignal übersehen haben. Ein zusätzliches Problem sei die Beschleunigungskraft des Regionalzugs gewesen. Nach 200 Metern habe er bereits auf 80 km/h beschleunigt – mit denen er die Flanke des deutschen Eurocitys getroffen habe, heißt es im „Kurier“.

Künftig muss jedes Signal angesagt werden

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) reagieren mit einer Dienstanweisung darauf: Triebfahrzeugsführer müssen künftig jedes Signal laut ansagen, bestätigte ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger einen Bericht des „Kurier“ - damit soll verhindert werden, dass derartige Signale übersehen werden. Außerdem gibt es „intensive Gespräche in Arbeitsgruppen, in denen kurz-, mittel- und langfristige Sicherheitsmaßnahmen diskutiert werden“, so Hahslinger.

ÖBB investieren 1,1 Mrd. Euro für mehr Sicherheit

Die ÖBB investieren in den kommenden fünf Jahren mehr als 1,1 Milliarden Euro in die Sicherheit. Eine der Maßnahmen bezieht sich etwa auf einen tödlichen Unfall am Bahnhof Puch bei Hallein am 4. Oktober 2017: Bei diesem Unglück war ein Kinderwagen vom Sog eines durchfahrenden Güterzuges mitgerissen und von einem Waggon erfasst worden. Dabei wurde ein einjähriges Mädchen aus dem Buggy geschleudert. Das Kind starb wenig später im Krankenhaus - mehr dazu in Bahnunfall: Mutter war nicht zu nah am Gleis (salzburg.ORF.at, 5.10.2017)

Die ÖBB montieren nun am Bahnsteig an allen Bahnhöfen Halteschlaufen für Kinderwagen, erste Laschen seien bereits befestigt worden, so Hahslinger. Knapp 1.100 Bahnhöfe gibt es in ganz Österreich: „Bis Ende März werden rund 7.000 Schlaufen montiert. Je nach Länge des Bahnsteigs werden mehrere befestigt“, berichtete der ÖBB-Sprecher.

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