Boltzmann-Institut unter neuer Führung

Die Historikerin Barbara Stelzl-Marx hat die Leitung über das Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung in Graz übernommen. 2018 feiert das Institut 25-jähriges Bestehen - immer bietet es Hilfe für Menschen.

Das Ludwig-Boltzmann-Institut ist 25 Jahre nach seiner Gründung immer noch wichtige Anlaufstelle für Menschen, die ihre Vorfahren suchen - oft verlieren sich ihre Spuren im Zweiten Weltkrieg.

Dass die Archive des Instituts weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben, ist Barbara Stelzl-Marx besonders wichtig: So können zum Beispiel die Nachfahren ehemaliger Besatzungskinder nach ihren Wurzeln suchen.

Weites Forschungsgebiet

Die Österreicher in russischer Kriegsgefangenschaft, Russen, die als Zwangsarbeiter in Österreich arbeiteten, oder auch 20.000 Besatzungskinder, die ohne Vater aufwuchsen - all diese Themen sind Gegenstand der Forschung im Grazer Boltzmann-Institut. In diesen Bereichen konnte auch einiges erreicht werden: 1991 gelang es Stefan Karner - dem Gründer des Instituts - als erstem westlichen Historiker Geheimakten aus Moskauer Archiven zu besorgen.

Unzählige Publikationen

Die 15 Institutsmitarbeiter haben in den letzten Jahren 100 Bücher und unzählige wissenschaftliche Artikel veröffentlicht. Vernetzt ist das Ludwig Bolztmann-Institut mit 30 internationalen Kooperationspartnern.

Für eine Ausstellung in Niederösterreich hatte man etwa auf das Orignal des Staatsvertrags Zugriff: „Das war natürlich eine große Sensation, dass wir wirklich das Original des Staatsvertrages das erste Mal seit 1955 aus Moskau nach Österreich bringen und im Rahmen dieser Ausstellung zeigen konnten“, zeigte sich Barbara Stelzl-Marx begeistert.

Nächste Ausstellung im November

Das Lager Liebenau wird das Thema der nächsten Ausstellung des Grazer Kriegsforschungs-Instituts - sie findet im November im Stadtmuseum Graz statt.

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