Rauchpausen einarbeiten: Keine Nachahmer

In den Salzburger Landeskliniken sollen Raucher in Zukunft ihre Rauchpause einarbeiten. In der Steiermark findet dieses Vorhaben nicht unbedingt Anklang und vorerst auch keine Nachahmer: Hier setzt man eher auf Prävention.

Jedes Mal, wenn sich ein Mitarbeiter der Salzburger Landeskliniken (SALK) eine Zigarette anzündet, dann soll er künftig die Arbeitszeit durch An- bzw. Abmelden unterbrechen - mehr dazu in SALK-Mitarbeiter sollen Rauchpausen einarbeiten (salzburg.ORF.at).

Wirtschaftskammer: Keine Anfragen

Die Zigarette am Arbeitsplatz komplett zu verbieten und Mitarbeiter nur in der Freizeit außerhalb der Firmentore rauchen zu lassen, wird in der Steiermark dagegen offenbar kaum angedacht: Von der Wirtschaftskammer etwa heißt es, dass man von Betrieben keine Anfragen in diese Richtung registriere.

Vor vier Jahren scheiterte das Management des Papierkonzerns Norske Skog am Widerstand der Mitarbeiter, das Werk in Bruck komplett rauchfrei zu machen - mehr dazu in Doch kein Rauchverbot bei Norske Skog (14.7.2014). Man arbeite aber nach wie vor daran, das Werk rauchfrei zu machen, sagt Unternehmenssprecher Gert Pfleger: Geraucht werden dürfe derzeit in der Pause an wenigen, dafür vorgesehenen Plätzen.

KAGes setzt auf Prävention

Bei der Krankenanstaltengesellschaft KAGes heißt es, man gehe grundsätzlich davon aus, dass sich die Rauchpausen im Rahmen der gesetzlich zustehenden Pause bewegen: „Unser Zugang ist eher, dass wir seit einigen Jahren das rauchfreie Krankenhaus verfolgen und die Mitarbeiter gezielt mit Präventionsmaßnahmen und Raucherentwöhnungsprogrammen ansprechen“, so Christina Grünauer-Leisenberger, die Leiterin des KAGes-Personalmanagements.

Auf das rauchfreie LKH verweist auch Michael Tripolt, Angestelltenbetriebsrat des LKH Graz. Bis auf wenige definierte Bereiche ist das Rauchen auf dem Gelände grundsätzlich verboten: „Wir haben damit das Rauchproblem sehr gut in den Griff bekommen und die Zahl der Raucher unter den Angestellten reduzieren können. Das ist ein erfolgreicher Weg, den wollen wir weiter beschreiten.“ Zudem sei es kontraproduktiv, kettenrauchende Patienten in die Situation des kalten Entzugs zu bringen - das könne, so Tripolt, zusätzlich medizinische Probleme bringen.