Fliegerbombe mitten in Graz entschärft

Bei Grabungsarbeiten auf einer Baustelle mitten in Graz ist am Freitag eine noch scharfe Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg freigelegt und mittlerweile entschärft worden. Die Absperrungen wurden wieder aufgehoben.

Die 250 Kilogramm schwere Bombe wurde gegen 8.50 Uhr bei Grabungsarbeiten in der Wiener Straße freigelegt: Die Bombe amerikanischen Fabrikats wurde im Zweiten Weltkrieg abgeworfen und war damals nicht explodiert; der Blindgänger war laut Polizei nach wie vor scharf.

Evakuierungen im Umkreis von 100 Metern

In einem Umkreis von etwa 100 Metern zum Fundort wurden Häuser evakuiert. Polizeibeamte gingen von Tür zu Tür und forderten die Bewohner auf, ihre Räumlichkeiten aus Sicherheitsgründen zu verlassen. In einem zweiten Radius von etwa 400 Metern wurden die Anrainer mittels Lautsprecherdurchsagen ersucht, in ihren Wohnungen zu bleiben.

Fliegerbombe mit zwei Zündern

Beamte des Entminungsdienstes konnten die Fliegerbombe mittlerweile entschärfen, die Absperrungen der Polizei wurden wieder aufgehoben. Bei der Fliegerbombe handelte es sich um ein Relikt mit zwei einfachen Aufschlagzündern, sagte Gerhard Schweiger vom Militärkommando Steiermark.

„Es ist davon auszugehen, dass noch Gefahr bestand, dass beide Zünder noch intakt waren. Wir haben aber große Erfahrungen damit, solche Bomben zu entschärfen“, so Schweiger Die entschärfte Bombe wird jetzt laut Militärkommando auf ein militärisches Übungsgelände in Niederösterreich gebracht und auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig kontrolliert gesprengt.

„Standardkaliber“

Für den Sicherheitsmanager der Stadt Graz, Wolfgang Hübel, ist diese Art der Bombe ein „Standardkaliber“: „Überraschend ist, dass sie hier in diesem Gebiet gefunden wurde, weil hier auf den Luftbildern aus dem Zweiten Weltkrieg, die wir ausgewertet haben, nicht unmittelbar eine Gefahr zu erkennen ist. Der Kataster weist hier keine Gefährdung aus, das ist auch klar, weil wir davon abhängig sind, welche Luftbilder gemacht worden sind. Wenn etwas nicht fotografiert worden ist, kann es auch nicht im Kataster sein.“ Der Bombenkataster der Stadt Graz weist derzeit 290 konkrete Verdachtspunkte auf.

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