AMS muss Föderungen für Migranten kürzen

Das Arbeitsmarktservice (AMS) Steiermark muss aufgrund von Budgetkürzungen einige bereits geplante Maßnahmen wieder aufgeben: Neben der „Aktion 20.000“ betreffen die Kürzungen vor allem die Förderungen für Migranten.

Die türkis-blaue Bundesregierung stellt dem Arbeitsmarktservice heuer österreichweit knapp 600 Millionen Euro weniger zur Verfügung als ursprünglich budgetiert. In der Steiermark sind das konkret 110 Millionen Euro – mehr dazu in „Keine Alarmstimmung“ bei AMS Steiermark (26.3.2018).

Weniger Geld für Fachkräftestipendium

Beim AMS-Landesdirektorium wurde am Donnerstag beschlossen, welche geplanten Maßnahmen es nun doch nicht geben wird. Lässt man die „Aktion 20.000“, in die der Löwenanteil des Budgets geflossen wäre, außer Acht, muss das AMS Steiermark nun mit 10,6 Mio. Euro weniger als geplant auskommen. Gemeinsam mit den Sozialpartnern verständigte man sich nun darauf, weniger Geld unter anderem für das Fachkräftestipendium oder Förderungen für Migranten auszugeben.

Der ursprüngliche Plan, die Hälfte aller Konventionsflüchtlinge an Weiterbildungsprogrammen teilnehmen zu lassen, werde nicht vollständig umsetzbar sein, sagt AMS-Chef Karl-Heinz Snobe: „Das werden wir in diesem Umfang nicht schaffen können. Wir hätten auch sogenannte Kompetenzchecks noch weiter ausbauen sollen, wo abgeklärt wird, welche Fähigkeiten diese Personen mitbringen, damit das AMS gut in der Weiterbetreuung aufsetzen kann. Wir haben hier heuer noch 3,5 Millionen Euro zur Verfügung, aber es wäre das Doppelte geplant gewesen, aber wir werden zurechtkommen.“

Keine Einschnitte für tägliche Arbeit

Konkret bedeute das auch weniger Sprachkurse, weniger Schulabschlüsse und Fachausbildungen für Flüchtlinge, auch bei Beschäftigungsprojekten, Kurskosten oder externen Beratungskosten wird gespart. Für die tägliche Arbeit des AMS sieht Snobe aber keine allzu großen finanziellen Einschnitte: „Wir werden im Jahr 2018 exakt gleich viel Geld zur Verfügung haben wie 2017, und man darf ja nicht vergessen, die Arbeitslosigkeit ist bei uns um zehn Prozent zurückgegangen gegenüber dem Vorjahr. Freilich diese schwierigen Zielgruppen am Arbeitsmarkt, die eine besondere Unterstützung brauchen, die sind nicht viel weniger geworden.“

Gemeint sind damit etwa die Langzeitarbeitslosen, über 50-Jährigen, für die man sich nach der Streichung der „Aktion 20.000“ langfristig wohl etwas überlegen werde müssen, so Snobe. Statt der geplanten 2000 werden bis Jahresende steiermarkweit nur etwa 700 Langzeitarbeitslose eine Chance auf Beschäftigung erhalten.

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