US-Zölle: Schickhofer für Verzicht auf Coca-Cola

Die drohenden US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte aus der EU haben den steirischen SPÖ-Chef Michael Schickhofer zu einem ungewöhnlichen Appell veranlasst: Er fordert „zum freiwilligen Verzicht auf Coca-Cola“ auf.

Der Streit über Strafzölle der USA auf Stahl und Aluminium ist längst nicht ausgestanden. Die deutsche Regierung rechnet damit, dass die Ausnahmeregeln der USA für die EU-Staaten bei den neuen Zöllen auf Stahl- und Aluminiumprodukte nicht verlängert werden. Es sei wahrscheinlich davon auszugehen, dass die Zölle am 1. Mai kämen, hieß es am Donnerstag in deutschen Regierungskreisen kurz vor der Reise der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Washington - mehr dazu in Ausnahmeverlängerung für EU bei US-Zöllen wackelt (news.ORF.at).

„Willkür des US-Präsidenten nicht gefallen lassen“

In einer Aussendung meinte nun Schickhofer dazu: „Die europäische Bevölkerung sollte sich die Willkür des US-Präsidenten und dessen Strafzölle nicht gefallen lassen. Jetzt wäre für die Europäer der richtige Zeitpunkt, auf Coca-Cola und andere Luxusprodukte aus den USA zu verzichten.“ Er will damit auch die Stahlindustrie in der Obersteiermark schützen: „Die voestalpine hat erst diese Woche den Spatenstich für das modernste Stahlwerk der Welt gesetzt. Diese Strafzölle schaden unserer Wirtschaft massiv und gefährden viele Arbeitsplätze.“

„Die Welt kann auf Zuckergetränke verzichten“

Strafzölle gegenüber den USA hält Schickhofer nicht für den richtigen Weg, denn diese würden den Handelskonflikt weiter befeuern. Neben Coca-Cola sollte die Bevölkerung auch andere Produkte aus den USA in den Regalen stehen lassen: „Die Welt kann auf Zuckergetränke verzichten, nicht aber auf den besten Stahl der Welt“, so Schickhofer abschließend.

Bereits Ende März hatte sich Schickhofer für höhere Steuern - ähnlich wie in Frankreich und Großbritannien - für überzuckerte Lebensmittel ausgesprochen.

FPÖ-Kritik

„Die überschießende Forderung nach einem Verzicht von Coca-Cola zeugt vom außenpolitischen Unverständnis des roten Landeshauptmannstellvertreters. Statt hysterischer Schnellschüsse bedarf es einer überlegten Verhandlungsstrategie, um die heimische Exportwirtschaft bestmöglich unterstützen zu können. Unqualifizierte Boykottaufrufe schaden hingegen dem steirischen Handel und der Gastronomie nachhaltig“, kritisierte FPÖ-Klubobmann Stefan Hermann.