Neues Leitspital als große Herausforderung

In Stainach-Pürgg ist die Freude über die Entscheidung, dass das künftige Leitspital Liezen im Gemeindegebiet gebaut wird, groß. Heftige Kritik kommt dagegen aus Rottenmann, wo aus dem bisherigen Spital ein Gesundheitszentrum entsteht.

Am Donnerstag wurde bekanntgegeben, dass das neue Leitspital im Bezirk Liezen im Raum Trautenfels angesiedelt und 250 Mio. Euro kosten wird - mehr dazu in Trautenfels als Standort für neues Leitspital fix.

„Herausforderung in allen Bereichen“

Für die Gemeinde Stainach-Pürgg ist das Projekt eine große Herausforderung, so Bürgermeister Roland Raninger (ÖVP): „Wir wollen das aber definitiv umsetzen. Es gibt Herausforderungen in allen Bereichen - im Bereich Infrastruktur, im Bereich Arbeitsplätze, im Bereich Wohnbauschaffung, aber nicht nur für die Gemeinde Stainach-Pürgg, sondern für alle umliegenden Gemeinden in der Region.“ In einem nächsten Schritt wird man sich für einen endgültigen Standort entscheiden, derzeit gebe es noch mehrere Varianten; dann wird es Gespräche mit den Grundstückseigentümern geben.

Größtes Problem: Der Verkehr

Was die Verkehrssituation in und rund um den neuen Standort betrifft, so gebe es noch einiges zu tun - Hotspots wie der Knoten Trautenfels müssten entschärft werden, hier gebe es aber bereits Pläne, so Raninger: „Das ist die Überführungsvariante im Bereich Knoten Trautenfels entlang der B320 mit dem darunterliegenden Kreisverkehr. Ich hoffe, dass das auf Schiene ist, nichtsdestotrotz ist die Hauptverkehrsachse die B320, und wir liegen an der B320 - dass man da was machen muss, ist unbestritten, und ich hoffe auch für den Bezirk, dass entlang dieser B320 etwas passiert.“

Harte Kritik aus Rottenmann

Keine Freude mit den Spitalsplänen hat der Bürgermeister von Rottenmann, Alfred Bernhard (ÖVP). Er spricht von gewachsenen Strukturen, die zerstört werden würden, und er kritisiert vor allem, dass noch keine Verkehrslösung am Tisch liegt. Roland Raninger kann die Kritik seines Kollegen nachvollziehen, „nichtsdestotrotz glaube ich, dass die jeweiligen Standort-Bürgermeister die Situation erkannt haben, dass die momentane Situation im Gesundheitswesen im Bezirk nicht zufriedenstellend ist und auch über längere Zeit und in Zukunft nicht haltbar ist“.

Für Rottenmann ist jetzt entscheidend, wie der derzeitige Spitalsstandort nachgenutzt wird - die drei bestehenden Spitäler Rottenmann, Bad Aussee und Schladming werden ja als Gesundheitszentren mit fachärztlicher Unterstützung weitergeführt.

Ausseerland, Schladming: Entscheidung akzeptabel

Für das Ausseerland sei der Standort in Stainach-Pürgg akzeptabel, so der Bad Ausseer Bürgermeister Franz Frosch (ÖVP) - auch für ihn sei es jetzt wichtig zu wissen, wie das LKH Bad Aussee weiter genutzt wird. Für den Bürgermeister von Schladming, Jürgen Winter (ÖVP), ist es positiv, dass endlich Klarheit über den Standort herrscht und alle Mitarbeiter weiter beschäftigt werden.

Viel Kritik von der Opposition

Bei der Opposition sorgen die obersteirischen Spitalspläne unterdessen für Kritik: Die steirische KPÖ bezweifelt, dass das Leitspital aus allen Bezirksteilen in 30 Minuten erreichbar sei, die Grünen fordern Nachnutzungspläne für die aktuellen Standorte ein, und die FPÖ befürchtet einen Verlust von Arbeitsplätzen.