Schlag gegen Drogenszene: 13 Festnahmen

In der Steiermark sind 13 Personen nach Ermittlungen und Hausdurchsuchungen in Haft. Die Polizei stellte Amphetamine und Waffen sicher. Den Verdächtigen konnten Drogengeschäfte von über einer Million Euro nachgewiesen werden.

Den Anstoß zu den Ermittlungen gab im Jänner eine Hausdurchsuchung: Dabei wurde ein Tablet-PC sichergestellt, auf dem Fotos von Suchtgift gefunden wurden. Im Zuge der Ermittlungen der Suchtgifttruppe Leibnitz wurden zahlreiche Verdächtige einvernommen, es wurden weitere 15 Hausdurchsuchungen durchgeführt und schließlich 13 Personen – zwölf Steirer und ein Vorarlberger - festgenommen.

Drogenhandel im Wert von über einer Million Euro

Die zwei Hauptverdächtigen, zwei 24-Jährige, kommen aus dem Bezirk Leibnitz: Ihnen wird der Schmuggel von 47 Kilogramm Amphetaminen, 21.000 Stück Ecstasy-Tabletten und 350 Gramm Kokain vorgeworfen; 18 Kilogramm Marihuana sollen die beiden Südsteirer selbst produziert haben - damit ergibt sich laut Polizei ein nachgewiesener Drogenhandel im Gesamtwert von 1,1 Mio. Euro. Die Drogen wurden in zwei Bundesländern verkauft. Geliefert wurden die Suchtmittel aus dem niederländisch-belgisch-deutschem Grenzraum.

Für den Transport der Drogen verwendeten die beiden Männer eine Sporttasche. Darin waren in Kunststoffdosen je ein Kilo Amphetamine verpackt. Die Drogen lagerten die mutmaßlichen Täter hauptsächlich in angemieteten Wohnungen. Das Marihuana bauten sie in In- bzw. Outdooranlagen in Preding und Wettmannstätten an.

Sicherstellungen im Rahmen der Ermittlungen

Landespolizeidirektion Steiermark

Sicherstellungen im Rahmen der Ermittlungen

Bei den Hausdurchsuchungen konnte die Polizei rund zwei Kilogramm Amphetamine, zwei Sturmgewehre samt Munition sowie rund 7.000 Euro Drogengeld sicherstellen – außerdem noch Nazi-Devotionalien und illegale Böller.

„Operation Chemie“ der Suchtgifttruppe Leibnitz

„Für die steirische Polizei hat die Bekämpfung der Drogenkriminalität höchste Priorität. Solche Amtshandlungen, solche Erfolge bestätigen die Richtigkeit unserer Linie. Aber wir werden natürlich auch in Zukunft alle nur erdenklichen Mittel zur Bekämpfung der Drogenkriminalität ergreifen“, so Landespolizeidirektor Gerald Ortner. Die Ermittlungen erfolgten in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft und unter dem Namen „Operation Chemie“ weil es sich um synthetisch hergestellte Suchtmittel handelt, so der Bezirkspolizeikommandant von Leibnitz, Christian Zöhrer.

Mehrere Anklagen bereits fertig

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, Hansjörg Bacher, bestätigte bereits mehrere Anklagen gegen u.a. die Hauptbeschuldigten, man warte auf die Verhandlungstermine. Beschuldigt würden die 13 Personen des Suchtgifthandels bei einem Strafrahmen von ein bis 15 Jahren. Dazu käme noch der Verstoß gegen das Kriegsmaterialgesetz sowie gegen das Verbotsgesetz. Einige seien voll, andere teilgeständig. Die Waffe hatten sich die Männer zum Selbstschutz besorgt und machten damit auch Schießübungen in der Südweststeiermark.