Magirus Lohr entwickelte E-Feuerwehrauto

Der Feuerwehrausstatter Magirus Lohr in Kainbach bei Graz hat eine Neuheit in seinem Produktportfolio: Zusammen mit MUP Technologies in Stallhofen wurde ein vollelektrisches Einsatzfahrzeug entwickelt.

Das „ELI“ genannte Allrad-Kleinfahrzeug wurde binnen eines Jahres entwickelt - von MUP stammt der Unterbau, die Wechselkarosserie kommt von Magirus Lohr. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 65 km/h, die Reichweite bis zu 110 Kilometer. Eine Ladeeinheit ist an Bord, mit einem handelsüblichen 230 Volt-Anschluss beträgt die Ladezeit sechs Stunden. Auch die Hochleistungspumpe ist elektrisch betrieben - sie ist bis zu vier Stunden einsatzfähig. Vollausgerüstet wiegt das Fahrzeug 2,5 Tonnen, ist aber nur 1,44 Meter breit und 2,3 Meter hoch.

"ELI"

ORF

Der Aufbau von „ELI“ kann mittels Gabelstapler binnen 15 Sekunden gewechselt werden, eine Pritsche können vier Mann ohne Hilfsmittel montieren - auf dieser könnten etwa Einsatzmittel oder Sauerstoffflaschen für den Atemschutz transportiert werden

„ELI ist für den Einsatz in Industriehallen, Tunnelanlagen, Versorgungstunnels - etwa in Krankenhäusern und ähnlichem - einsetzbar“, so Magirus-Lohr-Geschäftsführer Christian Reisl. „Und auch in engen Gassen alter Städte“, brachte Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) eine weitere Einsatzmöglichkeit ins Spiel.

Kostenpunkt: Rund 120.000 Euro

Das Kleinlösch- und Allzweckfahrzeug - Kostenpunkt rund 120.000 Euro - wird offiziell auf der Fachmesse „Retter 2018“ in Wels im September präsentiert.

ELI

APA/Peter Kolb

An ELI zeigt auch Michael Schickhofer (SPÖ) als Katastrophenschutzreferent des Landes höchstes Interesse: „Die Steiermark hat ja sogenannte Forschungsfeuerwehren, die in Sachen Geräteentwicklung mit der Montanuni Leoben oder der TU Graz kooperieren.“ Dass Magirus mit der Tochter Lohr auf den Standort Steiermark setze, bringe sowohl Jobs als auch Sicherheit, so Schickhofer.

Magirus Lohr wächst

Am Standort in Kainbach bei Graz arbeiten 168 Beschäftigte und 24 Lehrlinge, wobei weitere Auszubildende gesucht werden. Die Produktion soll binnen Jahresfrist vergrößert werden, wahrscheinlich an einem neuen Standort im Bezirk Graz-Umgebung, da die alten Hallen aus allen Nähten platzten, so Reisl.

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