TU Graz forscht an emissionsfreien Schiffsmotoren

Kreuzfahrtschiffe und große Containerschiffe zählen zu den Hauptverursachern verkehrsbedingter Luftverschmutzung. Dem wollen Forscher von der Technischen Universität Graz jetzt Einhalt gebieten - mit Motoren auf Wasserstoffbasis.

Die größten Containerschiffe der Welt stoßen auf ihren Fahrten zwischen China und Europa pro Jahr so viel CO2 aus wie ein mittelgroßes Kohlekraftwerk; 90 Prozent aller großen Schiffe fahren noch immer mit Schweröl.

Containerschiff

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Containerschiffe zählen zu den Hauptverursachern verkehrsbedingter Luftverschmutzung

Wissenschaftler vom Großmotorenforschungszentrum LEC an der TU Graz zogen nun ein europaweites Forschungsprojekt an Land und arbeiten an Motoren auf Wasserstoffbasis, die die schädlichen Emissionen von Schiffen fast auf Null reduzieren sollen.

Containerschiff

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Künftig soll Methanol als Kraftstoff verwendet werden

Am Mittwoch wurden die Details rund um die geplanten Motoren präsentiert: „In dem Projekt geht es darum, dass wir Methanol als Kraftstoff für den Antrieb von Schiffen verwenden wollen“, erklärt LEC-Geschäftsführer Andreas Wimmer.

„Praktisch null Emissionen für dieses Konzept“

Methanol besteht aus CO2, also Kohlendioxid und Wasserstoff, der aus Solar- und Windenergie kommt. Es wird auf dem Schiff getankt und noch vor der Verbrennung wieder aufgespalten, sodass das CO2 gespeichert werden und für die neuerliche Herstellung von Methanol an Land gebracht werden kann, „sodass CO2 im geschlossenen Kreislauf läuft und der Motor als Wasserstoffmotor betrieben wird. Das ist sehr emissionsarm - so erreichen wir praktisch null Emissionen für dieses Konzept“, erklärt Wimmer.

Kreuzfahrtschiff

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In zehn bis 15 Jahren sollen die ersten Schiffe mit Wasserstoffmotoren aus Graz unterwegs sein

Das Projekt, für das die Grazer unter 26 Einreichungen den Zuschlag bekommen haben, ist mit 9,2 Millionen Euro dotiert und läuft über drei Jahre. Auf dem Gelände der TU wird dazu ein Demonstrator gebaut, um das Konzept in der Praxis zu testen.

Gesellschaft soll profitieren

TU-Rektor Harald Kainz spricht von einem wichtigen Projekt für den Standort Graz: „Wir können dadurch eine führende Position in der Entwicklung und Forschung dieser Motoren einnehmen. Es ist ganz wichtig, dass wir damit einen ganz wesentlichen Beitrag zu den Klimazielen weltweit leisten können. Auch die Gesellschaft hat einen großen Profit davon.“

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