Bundesmillionen für Grazer Verkehrsprojekte

Die Stadt Graz kann sich über einen Geldsegen in Millionenhöhe für Verkehrsprojekte freuen. Bis zu 20 Millionen Euro Bundesmittel soll es jährlich geben - damit sollen vor allem wichtige Straßenbahn-Projekte umgesetzt werden.

Laut dem Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) und Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ) gibt es jetzt die fixe Zusage von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ), dass Projekte für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs finanziell unterstützt werden. Bislang sind Mittel des Bundes nur für den Wiener Verkehr geflossen - bei den Landeshauptstädten stand der Bund auf der Bremse.

50 Millionen-Euro-Topf für öffentlichen Verkehr

Nach ersten Gesprächen vor wenigen Wochen sei es nun gelungen, die fixe Zusage von Verkehrsminister Norbert Hofer für einen 50 Millionen-Euro-Topf für Projekte im öffentlichen Verkehr zu erhalten, bestätigen Nagl und Eustacchio. Konkret werde Hofer einen 50-Millionen-Topf für Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck einrichten. Da ein Bevölkerungsschlüssel für die Zuteilung der Gelder zur Anwendung gelangen soll, rechnen Nagl und Eustacchio mit jährlichen Bundesmitteln zwischen 15 und 21 Millionen Euro.

Straßenbahn Bim Grazag Tram

ORF.at

„Ich grinse, wenn ich so sagen darf, übers ganze Gesicht und freue mich einfach, dass endlich ein Bundesminister sich diesen Schritt traut. Bis jetzt hab ich eine ganze Schublade voll von Absagen, dass man nur zuständig sei für den Verkehr zwischen den Städten, aber nicht in den Städten“, so Bürgermeister Nagl. Auch Vizebürgermeister Eustacchio freut sich über das Verkehrsbudget: „Wir konnten ihm das ja schon einmal vorstellen, da war er dort und da noch ein bisschen skeptisch. Aber offensichtlich ist es uns gelungen ihn auch mit guten Ideen zu überzeugen.“

Bim-Projekte fix, Murgondel muss noch warten

Die ersten Projekte, etwa die Straßenbahn-Verlängerung zur Grazer Helmut-List-Halle sowie die Verlängerung zur geplanten Smart City auf den Reininghausgründen seien fix. Zudem kommt auch die neue Straßenbahn-Linie „Neutorgasse“, die die Haupt-Route über den Hauptplatz entlasten soll. „Die drei Linien, die wir in Graz gerade planen und umsetzen werden, können wir aus diesem Topf, der ab 2020 eingerichtet werden wird, dann schon bedienen“, so Bürgermeister Nagl.

In Wirklichkeit seien die Planungen abgeschlossen und die Umsetzung werde mit kommenden Jahr beginnen, bestätigte auch Vizebürgermeister Eustacchio. Auch das Projekt Murgondel habe man mit Verkehrsminister Hofer besprochen, so Nagl und Eustacchio - da gäbe es aber noch einiges zu klären - mehr dazu in Hofer konkretisiert Unterstützung für Murgondel. Dies gelte auch für den Plan, in Graz Wasserstoff-Busse fahren zu lassen. Am vordringlichsten seien die Straßenbahn-Projekte - und sie seien nun mit der fixen Bundesbeteiligung auf Schiene.

„Arbeiten an n#chster Netzerweiterung“

Gelinge es wirklich, für das Straßenbahnausbau-Paket 2019/23 namhafte Summen beim Bund abzuholen, „wäre dies tatsächlich ein großer Durchbruch und ein wichtiger Anschub für den Öffentlichen Verkehr in Graz, namentlich die Straßenbahn“, so KPÖ-Stadträtin Elke Kahr am Mittwoch in einer Aussendung.

Darin betont sie: „Mit dem Straßenbahnpaket Reininghaus, Smart City, Innenstadt-Entlastung und zweigleisiger Ausbau nach Puntigam und das Sicherstellen der Finanzierung mit Hilfe des Landes und nun auch anscheinend des Bundes ist der größte Schritt im ÖV seit vielen Jahrzehnten gelungen. Dabei darf es natürlich nicht bleiben: Wir arbeiten bereits jetzt an der nächsten Netzerweiterung, für die die volkswirtschaftlichen Grundlagen im Herbst vorliegen werden."