Stadt Graz will Mur-Ufer beleben

Schifffahrt mit fünf Anlegestellen, Seichtwasserstellen und eine neue Promenade will die Stadt Graz künftig auf der und rund um die Mur bieten. Insgesamt 18 neue Maßnahmen sollen den Lebensraum an der Mur attraktiver machen.

„Ich habe schon immer davon geträumt, dass unsere Unis auf der Mur ein Wettrennen gegeneinander durchführen. So wie Oxford und Cambridge in England. Das wird schon nächstes Jahr Realität werden“, versprach ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl am Dienstag im Rathaus. Gemeinsam mit FPÖ-Vizebürgermeister Mario Eustacchio präsentierte er ein Projektbündel rund um die Belebung des Stadtflusses, das 2019 in Angriff genommen werden soll. Die dafür nötigen sechs bis sieben Millionen Euro sollen in einer Gemeinderatssitzung am 5. Juli beschlossen werden.

Detaillierte Ideen

Details zu den Plänen rund um die Belebung der Mur finden Sie hier.

Von Schiffen bis zur Liegewiese

Insgesamt fünf Anlegestellen (Kunsthaus, Marburger Kai, Augarten, Grünanger und Pichlergasse) sowie eine Werft für die Schiffe (auf Höhe der Erholungsfläche Grabeländer) sind im städtischen Raum angedacht. Die Schiffe sollen rund 70 Personen befördern können. Auf der Höhe des Augartens plant man eine Flachwasserzone und eine Liegewiese, bei der Puchmühle einen Wassersportpark mit einer Kajakwalze.

Mur

NEW AGES / WÜSTER

Vizebürgermeister Eustacchio unterstrich: „Es wird sich eine ganze Menge tun.“ So sind etwa auch eine neue Murpromenade in der Innenstadt sowie eine Art „Stadtbalkon“ südlich der Radetzkybrücke geplant. Dieser könne etwa mit Gastronomie, Stand-up-Paddelverleih oder mit einem Eisstand sowie Hangnischen für Kiosk und WC ausgestaltet werden. Ähnliche Pläne gibt es für den Kajakclub „Wikinger“ am Marburger Kai. Das Gebäude des Clubs wird renoviert und mit breiten Stufen am Ufer sowie ebenfalls mit Gastronomie aufgewertet werden.

Kritik von Grünen und KPÖ

Zurückhaltend reagierten die Grazer Grünen auf die Pläne des Bürgermeisters. Den Menschen solle man „keine falschen Versprechungen machen, wenn es um die Stadtstrände und Badebuchten geht. Denn dass die Mur keine Badewasserqualität hat, das ist schon auf den städtischen Warntafeln bei den südlicher gelegenen Auwiesen zu lesen“, so Umweltsprecherin Andrea Pavlovec-Meixner.

Lubomir Surnev von der KPÖ betonte: „Allein der Umstand, dass man das Projekt offenbar durchziehen und erst nach Gemeinderatsbeschluss der Bevölkerung vorstellen wollte, hätten wir nicht lautstark dagegen protestiert, macht deutlich, dass nicht alles so toll ist, wie es jetzt noch schnell darzustellen versucht wird“, so Surnev.

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