Stmk: Pilotregion für geteilte Kassenverträge

Erstmals seit vier Jahren haben sich Vertreter der Ärztekammer und GKK Steiermark auf einen neuen Vertrag geeinigt. Und in den nächsten drei Jahren wird die Steiermark zu einer Pilotregion für geteilte Kassenverträge.

Nach sparsamen Jahren steht der GKK nun ein finanzieller Spielraum von 16 Millionen Euro zur Verfügung. Damit soll vor allem der Bereich Hausärzte gestärkt werden. Sie bekommen mehr Geld, Kassenstellen in ländlichen Regionen sollen so wieder leichter besetzt werden können.

Mehr Geld für Hausärzte

In der Steiermark sind derzeit neun Hausarztstellen nicht besetzt. Laut GKK-Obmann Josef Harb sei diese Zahl im Vergleich zu den über 600 unter Vertrag befindlichen Hausärzten zwar gering, aber es werde in Zukunft schwieriger werden, Stellen in bestimmten Regionen zu besetzen - etwa im oberen Murtal, oder an der Grenze zu Slowenien. Deshalb gebe es für die hausärztliche Versorgung zwölf Millionen Euro mehr.

Kassenstelle kann geteilt werden

Künftig gibt es die Möglichkeit, dass sich zwei Ärzte eine Kassenstelle teilen, so Josef Harb: „In Summe soll das keine große Ausweitung des Leistungsangebotes sein, aber es besteht die Möglichkeit, dass ein Arzt dieser Partnerschaft Hausbesuche macht und gleichzeitig die Ordination vom zweiten Arzt besetzt ist.“ Für ältere Ärzte wäre das eine Entlastung, jüngere könnten so langsam einsteigen.

Arzt misst Blutdruck bei einer Patientin

APA/dpa/Bernd Weissbrod

Arzt misst den Blutdruck

Suche nach Kinderärzten für Bezirksstädte

"Wir sind bemüht mit diesen Abschlüssen junge Kollegen zu motivieren sich am Land als Hausarzt niederzulassen, so der Obmann der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer, Norbert Meindl. Er hofft auch auf zusätzliche Kinderärzte in den Bezirksstädten. Auch für Kinderärzte und Gynäkologen gibt es mehr Honorar.

Mehr Zeit für den Patienten

Die Ärzte werden nach einem Stufenmodell entlohnt. Je öfter sie einen Patienten behandeln müssen, desto weniger bekommen sie dafür bezahlt. Eine dieser Stufen wird nun gestrichen, erklärt GKK-Generaldirektorin Andrea Hirschenberger: „Der Arzt kann dadurch mit weniger Patienten das gleiche Einkommen lukrieren. Er soll nicht getrieben sein durch Minutenmedizin, sondern mehr Zeit haben für den Patienten.“

Hirschenberger bezeichnet den neuen Vertrag als „Meilenstein“, der vor allem Verbesserungen für die rund 970.000 Versicherten in der Steiermark bringen soll.

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