Fettleibigkeit: Grazer untersuchen Entzündungen

Einer Ursache, warum Entzündungsreaktionen bei fettleibigen Menschen stärker ausfallen können, sind Forscher der Uni Graz auf den Grund gegangen. Dabei spielt die Umwandlung von braunem in weißes Fettgewebe eine Rolle.

Konkret werden braune Fettzellen, in denen Fett verbrannt wird, zu weißen Fettzellen, die Energie in Form von Fetttropfen speichern - so verändern sich die Fettzellen bei Übergewicht. Durch diese Umwandlung ergeben sich die Entzündungsreaktionen, wie die Grazer Wissenschaftler am Institut für Molekulare Biowissenschaften jetzt beobachteten.

Übergewicht

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Adipositas geht mit Entzündungsreaktionen im Fettgewebe einher, die die Entstehung von Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen begünstigen.

Die Grazer Molekularbiologin Petra Kotzbeck erklärt das „Erbleichen“ des Fettgewebes so: „Die braunen Fettzellen, die eigentlich viele kleine Lipidtröpfchen besitzen, werden in ihrem Aussehen den weißen Fettzellen ähnlich und nehmen an Größe zu.“ Dabei beobachteten die Forscher, dass die Braun-zu-Weiß-Umwandlung an den Fettzellen von Labormäusen mit einer Entzündungsreaktion einherging, die laut Kotzbeck wesentlich stärker ausfalle, als jene im klassischen weißen Fettgewebe.

Publikation:

Die Ergebnisse der Grazer Forscher wurden im „Journal of Lipid Research“ publiziert: "P. Kotzbeck, G. Haemmerle, R. Zechner, M.P. Cecchini, E.E. Kershaw: „Brown adipose tissue whitening leads to brown adipocyte death and adipose tissue inflammation“, Journal of Lipid Research, Vol. 59/2018

Weltweite Forschung

Grundsätzlich verändert sich bei stark übergewichtigen Personen auch das weiße Fettgewebe: Es dehnt sich aus, wird funktionsgestört und entwickelt einen geringgradig entzündlichen Zustand. Derartige Entzündungen können jedoch auch die Entstehung von Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen begünstigen.

Weltweit forschen Menschen daran, die Ursachen der Fettgewebsentzündung bei Adipositas aufzuklären, um wirksame Therapien zu entwickeln. Die neuesten Erkenntnisse der Grazer Forscher wurden jetzt im „Journal of Lipid Research“ veröffentlicht.

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