Lange Wartelisten für Organtransplantationen

Hunderte Österreicher warten auf ein passendes Spendeorgan. Allein in der Steiermark sind es in etwa 100 Personen, die auf der Liste für eine neue Niere stehen, obwohl es im Süden Österreichs besonders viele Spender gäbe.

Jeder ist automatisch Organspender, denn wer seine Organe nach Eintritt des Hirntods behalten will, muss dies zu Lebzeiten aktiv ablehnen. Dennoch herrsche Ungleichgewicht zwischen Spendern und Empfängern.

30 Organspender pro Million in Steiermark

„Die Spenderzahlen reichen eigentlich nicht, wenngleich wir in der Steiermark und in Kärnten innerhalb von Österreich etwas privilegierter sind als woanders: Wir haben in Kärnten 50 Organspender pro Million und der Steiermark 30 pro Million. Österreichweit sind es zwischen 20 und 25 pro Million“, so der Leiter der Transplantationschirurgie am LKH Graz, Peter Schemmer.

Transportbox für Spenderorgan vor Transplantation

ORF

Einer der Gründe für diese überdurchschnittlichen Zahlen pro Million Einwohner sei das eingespielte Koordinationsteam: Drei Ärzte identifizieren dabei in der Region Süd - also in der Steiermark, Kärnten und dem Südburgenland - mögliche Spender. Wer welches Organ erhält, wird jedoch von dem Verein Eurotransplant entschieden.

Hohe Funktionsdauer von transplantierten Organen

Weit mehr als 100 Transplantationen werden jährlich allein in Graz durchgeführt. Verpflanzt werden die Organe Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse und das Herz. Klassischer Spender ist dabei nicht das junge Verkehrsunfall-Opfer, so Schemmer: „Der klassische Organspender ist mittlerweile der 65- bis fast 100-Jährige, der an anderen Gründen verstirbt. Beispiel sind Massenblutungen im Bereich des Gehirns, Hirndruck-Probleme nach Sturz und viele weitere Möglichkeiten.“

85 Prozent der eingesetzten Leber-Organe etwa überleben die ersten fünf Jahre: „Diese Überlebensrate resultiert nicht selten darin, 20 Jahre mit einer guten Transplantatfunktion weiterzuleben oder sogar 25 - ich kenne auch Patienten, die nach 30 Jahren mit dem gleichen Transplantationserfolg noch gut herumlaufen“, so Schemmer. Der Weg dorthin ist aber ein langer: Bis zu einem Jahr wartet man auf eine Leber, bis zu drei auf eine Niere.

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