Steirische Forscher für mehr Holz in Autos

Ein Forschungsteam arbeitet in der Oststeiermark an Grundlagen für den Einsatz von Holz in der Autoindustrie. Der nachwachsende Rohstoff könnte in rund 15 Jahren zehn Prozent des Gesamtgewichts eines Pkws ausmachen.

Momentan werde Holz vor allem als dekoratives Element, etwa in Luxusautos, verbaut, betonte der Geschäftsführer der Holzcluster Steiermark GmbH, Erhard Pretterhofer, am Rande der Alpbacher Technologiegespräche. In diesen wurden unter anderem steirische Technologieprojekte der Plattform „Innoregio Styria“ präsentiert.

Projektpartner aus Wirschaft und Wissenschaft

Geht es jedoch nach dem Forschungsteam von „WoodC.A.R.“ (für „Wood Computer Aided Research“), soll Holz in zehn bis 15 Jaren als Werkstoff für Strukturbauteile großflächig in Fahrzeugen eingesetzt werden. Seit rund eineinhalb Jahren wird im Innovationszentrum Weiz an dem Forschungsprojekt gearbeitet - mehr dazu in Weizer Forscher testen Holz im Fahrzeugbau (15.3.2017).

WoodC.A.R.

WoodC.A.R.

Das Konsortium ist dabei breit aufgestellt: Neben Unternehmen wie dem Parketthersteller Weitzer Parkett oder Magna Steyr, sind auch Partner aus dem wissenschaftlichen Bereich, etwa die TU Graz oder die Universität für Bodenkultur in Wien, Teil des Projekts. Die Projektpartner des Forschungsprojekts, das von dem oststeirischen Bezirk Weiz aus koodiniert wird, arbeiten derzeit an Computersimulationen, um den Einsatz von Holz virtuell nachahmen zu können.

Hohe Stabilität und günstiger Preis

Im Zentrum der Forschung stehe momentan, den Werkstoff gut kennenzulernen, damit das Verhalten des Materials so vorausberechenbar wird, wie es bei Metall oder Verbundstoffen bereits der Fall ist. Vor allem das geringe Gewicht bei einer gleichzeitigen hohen Stabilität spreche für Holz im Auto - zudem wäre das Material auch relativ günstig, so Gerhard Krachler von Magna Steyr. Auch klimaschonende Maßnahmen werden in der Fahrzeug-Produktion immer mehr zum Thema.

WoodC.A.R.

WoodC.A.R.

Besonders geeignete Hölzer sind Pretterhofer zufolge etwa Laubhölzer, die in mehreren Schichten formbar sind. Auch für die Industrie sei das Material zunehmend relevant. Der Tiroler Spezialfahrzeughersteller Mattro etwa plant Holz bereits im nächsten Jahr bei einem neuen elektrischen Motorschlitten einzusetzen, hieß es seitens des Geschäftsführers Alois Bauer. Dadurch könnte gleichermaßen Produktionskosten als auch das Fahrzeuggewicht eingespart werden.

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