Graz: Wirnsberger zieht sich zurück

Die Grazer grüne Stadträtin Tina Wirnsberger wird ihre Funktion als Parteichefin und Stadträtin bis Jahresende zurücklegen. Das erfolge aus gesundheitlichen Gründen, so die 36-Jährige am Freitag.

Es bestehe kein Grund, sich ernsthafte Sorgen zu machen, aber es stehe auch eine Operation im Raum, und es sei Wirnsberger nicht möglich, die Funktion in vollem Umfang und in der dafür notwendigen Intensität auf Dauer auszuüben, heißt es seitens der Grünen: „Es ist mir nicht leichtgefallen, diesen Entschluss zu fassen, aber es ist eine Vernunftentscheidung, und der Zeitpunkt ist der richtige“, so Wirnsberger.

Tina Wirnsberger

APA/Erwin Scheriau

Wirnsberger hatte erst 2012 in die Politik gefunden und war 2015 als engagierte Initiatorin der Plattform „Flüchtlinge willkommen in der Steiermark“ bekannt geworden. 2016 wurde sie als Nachfolgerin von Lisa Rücker Spitzenkandidatin der Grünen bei der Grazer Gemeinderatswahl. Beim Urnengang selbst am 5. Februar 2017 erreichten die Grünen 10,51 Prozent, ein minus von 1,63 Prozentpunkten - damit gab es fünf Sitze im Gemeinderat und den Posten als Umwelt- und Frauenstadträtin.

Positive Bilanz gezogen

Über die vergangenen eineinhalb Jahre zog sie eine aus ihrer Sicht positive Bilanz: Sie habe innerhalb der Partei einen Öffnungsprozess auf Schiene gebracht und ein Arbeitsprogramm zusammen mit vielen engagierten Menschen erarbeitet, das demnächst fertiggestellt werde. Wichtige Stadtthemen wie Grünraumdebatte, die dringende Klimawandelanpassung und die Erhöhung der Förderung für Fraueneinrichtungen seien angegangen worden.

Nachfolge noch unklar

Die Nachfolge von Wirnsberger ist noch unklar. Der steirische Landessprecher und Landtagsklubchef Lambert Schönleitner sagte am Freitag dazu, man werde in den nächsten Wochen zusammen mit der Stadtpartei eine Entscheidung treffen. „Die Gesundheit hat immer Vorrang“, so der steirische Grünen-Chef. Er danke Wirnsberger sehr herzlich für ihre Arbeit für die Stadt Graz und das gesamte grüne Projekt in den vergangenen Jahren, wie auch für ihr Engagement im menschenrechtlichen Bereich. Selbst sei er am Donnerstagabend von Wirnsberger über ihren Schritt informiert worden.

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