Zwölfstundentag in Kraft: ÖGB protestiert in Graz

Am Samstag ist das neue Arbeitszeitgesetz in Kraft getreten. Der ÖGB Steiermark spricht von einem schwarzen Tag für die Arbeitnehmer - und unterstrich diese Botschaft mit einer Protestaktion in Graz.

Das neue Arbeitszeitgesetz um den Zwölfstundentag und die 60-Stundenwoche lasse die Arbeitnehmer im Regen stehen, so die steirische Gewerkschaft. Und wie mit dem Himmel abgesprochen, trug auch das Wetter am Samstag dazu bei. Doch für die Protestaktion hätte man sich keinen Regen gewünscht: 5.000 Luftballons sollten in den Himmel steigen - nach dem Motto „Hier fliegt unsere Freizeit davon“.

„Wir haben uns durchgerechnet, dass die Steirerinnen und Steirer nach dem Arbeitszeitgesetz neu fünf Millionen Tage weniger an Freizeit zur Verfügung hätten. Wir haben genau 5.000 Luftballons à 1.000 Tage, die wir steigen lassen. Diese Symbolik spricht für sich“, betonte der Landessekretär des ÖGB Steiermark, Wolfgang Waxenegger.

Harte Verhandlungen angekündigt

Das Gesetz sei ein Mehrarbeitsgesetz, über die Arbeitnehmer „werde drübergefahren“ - so der Tenor im Rahmen der Protestveranstaltung auf dem Grazer Hauptplatz. Bei den Lohnverhandlungen im Herbst wolle man Forderungen durchsetzen - von der Viertagewoche bis hin zur sechsten Urlaubswoche.

Protest zum Zwölfstundentag

ORF

Die Gewerkschaft signalisierte Kampfbereitschaft und kündigte harte Verhandlungen an: „So wie es heute regnet, wird es auch ein heißer Herbst werden für die Lohnverhandlungen - für alles: für Arbeitszeitgesetze in den Kollektivverträgen; wir decken ja 95 Prozent mit unseren Kollektivverträgen ab - und wir lassen die Sozialpartnerschaft nicht ausschalten“, zeigte sich ÖGB-Präsident Horst Schachner entschlossen. Am 18. September wollen bei einer Konferenz erstmals alle Gewerkschaften gemeinsam das Vorgehen bei den Lohnverhandlungen besprechen.

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