„Step by step“ Jobs für behinderte Menschen

Eine neues Projekt mit dem Namen „Step by step“ will in Graz und in der Steiermark neue Arbeitsstellen für Menschen mit Behinderung schaffen - und die ersten Schritte wurden bereits gemacht.

Die richtige Arbeit zu finden, ist schwierig; für Menschen mit Behinderung ist es aber oft noch schwieriger als für andere - besonders dann, wenn ihre Arbeitsfähigkeit auf weniger als die Hälfte von der gesunder Menschen eingestuft wird.

„Die nachhaltigste Sozialpolitik“

Doch zu arbeiten ist für sie genauso wichtig wie für alle anderen, so der Grazer Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP), der das neue Projekt mitträgt. Er meint, Menschen in Beschäftigung zu bringen, sei die nachhaltigste Sozialpolitik: „Bisher konnten diese Menschen nur sehr eingeschränkt am ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen, und mit diesem Projekt wollen wir der Gesellschaft und den Unternehmen zeigen, dass auch diese Menschen Platz haben müssen. Wir sind guter Dinge, dass wir hier mit 13 Pilotplätzen überzeugen können.“

In den letzten Monaten suchten Experten der Lebenshilfe Bewerber und Jobs, die zusammenpassen. Die ersten 13 Stellen des Projektes sind bei verschiedenen Abteilungen der Stadt Graz oder auch bei Privatunternehmen wie bei Kastner & Öhler oder der Therme Nova in Köflach angesiedelt; hier sind die Menschen mit 19 Stunden pro Woche angestellt - 300 Euro pro Monat zahlt der Betrieb, der Rest kommt von Land und Wirtschaftsministerium.

Kampus: Projekt vielleicht Anstoß für neues Gesetz

Für Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) ist es besonders wichtig, dass durch dieses Projekt Menschen, die sonst vom Unterstützungsgeld leben und kaum am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, so selbst arbeiten und verdienen, und den Beitrag leisten, der ihnen möglich ist. Sie kann sich auch vorstellen, dass sich in diesem Pilotprojekt zeigt, dass in diesem Projekt eine Gesetzesänderung nötig wird: „Die Gesetzesänderung soll in die Richtung gehen, dass diese strikte Trennung zwischen arbeitsfähig und nicht arbeitsfähig in der Form nicht mehr erfolgt, und wenn, dann nicht nur rein aus medizinischen Gründen, wie es derzeit passiert, sondern dass man sich das viel umfassender anschaut.“

Das Pilotprojekt soll nach und nach auf die ganze Steiermark ausgedehnt werden: Beim Land spricht man von insgesamt rund 50 neuen Arbeitsplätzen.