Deutsche Bahn setzt auf steirische Zugsoftware

Die Deutsche Bahn setzt auf steirisches Know-How, um ihre Züge und Waggons zu warten. Software der Leibnitzer Firma Boom Software lotst künftig rollendes Material bei Störfällen automatisch in die nächste geeignete Werkstatt.

Es sei der größte Auftrag der Firmengeschichte von Boom Software, sagt deren Geschäftsführer Andreas Schaller. Seit 1995 gibt es das Unternehmen, seit Jahren sei man bereits für die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) tätig, und nun habe man einen Millionenauftrag der Deutschen Bahn an Land ziehen können.

Software lotst Zug in Werkstatt

Die Software würde den optimalen Zeitpunkt für das Service bei Schienenfahrzeugen anzeigen, so Schaller, etwa wenn der Motor nicht mehr die Leistung bringe oder der Radsatz abgefahren sei: „In einem ersten Schritt werden 3.000 Loks der Deutschen Bahn digitalisiert. Diese Dinger fahren in Europa spazieren, und irgendwann gibt es Störungen und Probleme. Unsere Software lotst diese Fahrzeuge dann automatisch in die entsprechenden Werkstätten, die Ersatzteilverfügbarkeiten haben, die Qualifikationen haben, um dieses Fahrzeug möglichst schnell zu reparieren.“

Bis zu 400.000 Schienenfahrzeuge möglich

Bis 2020 soll die Boom-Anwendung Vollbetrieb aufnehmen. Die Kooperationsvereinbarung auf acht Jahre könnte im Endausbau bis zu 400.000 Schienenfahrzeuge umfassen. In weiteren Ausbaustufen soll künstliche Intelligenz dafür sorgen, dass auf Basis der Interpretation von Erfahrungswerten konkrete Störungsursachen vorhergesagt werden können. Auch die Integration von externen Werkstätten - theoretisch sogar weltweit - könnte laut der Geschäftsführung des Leibnitzer Unternehmens möglich sein.

ÖBB seit Jahren zufrieden

Die ÖBB nutzen bereits seit mehr als 15 Jahren die Software des Leibnitzer Unternehmens: Es bringe eine massive Kostenersparnis, weil die Prozesse optimiert werden können, heißt es von dort, ohne aber Zahlen zu nennen. Laut Experten verschlingt die Instandhaltung zwei Drittel der Kosten.

Boom Software beschäftigt derzeit 60 Mitarbeiter und hat auch eine Niederlassung im deutschen Oldenburg: „Wir haben das große Ziel, im Eisenbahnbereich international noch aktiver zu werden. Wir wollen einfach weltweit Instandhaltungs- und Fahrzeugmanagementlösungen im Bahnbereich anbieten“, so Andreas Schaller.

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