Wintersaison soll wieder Gästerekord bringen

Die Tourismusverantwortlichen hoffen auch im heurigen Winter auf einen Gästerekord. Am Donnerstag wurden die Schwerpunkte für die Saison 2018/2019 präsentiert – sie reichen von Schneeschuhwanderungen bis zur Trüffel-Suche.

Nach einer laut Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) „extrem erfolgreichen Saison 2017/18“ mit 1,78 Millionen Gästen und 5,88 Millionen Nächtigungen will der Steiermark Tourismus auch im bevorstehenden Winter den Rekord knacken. Dafür sorgen sollen bewährte und neue Festivals, Investitionen in Skigebiete sowie kulinarische Genüsse.

Investitionen in Digitalisierung

Eibinger-Miedl zeigte sich zuversichtlich, die Zahlen weiter zu steigern, denn die Steiermark biete eine „Vielfalt wie kaum ein anderes Bundesland“. Betriebe würden in Zeiten der positiven Konjunktur Millionen investieren, aber auch kleine Skigebiete bekommen weiterhin Landesförderungen für den Ausbau ihrer Anlagen. Aushängeschild bleiben allerdings Großveranstaltungen wie etwa das Nightrace Ende Jänner 2019 auf der Planai in Schladming. Investitionen in die Digitalisierung der Gastronomie- und Hotelleriebetriebe würden immer wichtiger werden - ein entsprechendes Förderprogramm wurde neu aufgelegt.

Winter Tourismus

Steiermark Tourismus/ikarus.cc

Besonderes Augenmerk soll im Winter auf ausländische Gäste gelegt werden.

Steiermark Tourismus-Geschäftsführer Erich Neuhold betonte: „Der Gast von heute ist multioptional und will in kurzer Zeit möglichst viel erleben - Spannung und Entspannung." Hinzu käme der Wunsch nach Video- und Fotomotiven, weshalb im kommenden Winter eine Social-Media-Kampagne mit dem Hashtag #ichbinsteiermark gestartet werde. Dazu passend wurde auch der neue Winterwerbespot der „Grünen Mark" präsentiert.

Investitionen in Millionenhöhe

Die Ausgaben und Investitionen gehen in die mehrstellige Millionenhöhe: Auf der Planai werden rund 30 Millionen in neue Gondeln investiert - mehr dazu in Planai bekommt 160 neue Gondeln (11.1.2018) -, auf der Aflenzer Bürgeralm fließen 1,5 Millionen Euro zusätzlich, ebenso auf der Riesneralm. In Haus im Ennstal entsteht um 51 Millionen Euro ein neues Premium-Bergressort mit knapp 500 Betten.

Da liegt die Vermutung nahe, dass die Steiermark nicht mehr weit vom Massentourismus entfernt sei: „Naja, in Venedig, in Salzburg, in Hallstatt, da gibt es schon Probleme in Bezug auf Massentourismus, das wollen wir keinesfalls. Ich sehe es auch so, dass man da aufpassen muss, wie weit man geht. Und deshalb geht es nicht nur darum, jedes Jahr 200.000 Übernachtungen dazu zu gewinnen, aber Investitionen in die Infrastruktur sehe ich schon als Service für die Gäste, die wir haben. Das heißt noch nicht automatisch Massentourismus“, so Neuhold.

Fokus auf ausländische Gäste

Besonderes Augenmerk will man heuer auf ausländische Gäste legen, denn in Österreich sei man bereits das beliebteste Urlaubsbundesland. Schwerpunkte des kommenden Winters sind Familien, Schneeschuhwanderungen und neue kulinarische Touren, so Neuhold.

Die einzelnen Regionen wollen ihren Fokus dabei auf unterschiedliche Angebote legen: In der Region Schladming-Dachstein will man in der kommenden Wintersaison vor allem den Nachwuchs auf einem oder zwei Brettern bedienen und installierte ein eigenes Kinderareal am Berg. Im Gesäuse wird neben einem Schneeschuh- und einem Tourenski- erstmals auch ein Langlauf-Basecamp angeboten, bei dem Neulinge diese Wintersportarten von der Pike auf erlernen können.

In der Region Hochsteiermark präsentiert sich das Wintersportmuseum in Mürzzuschlag in neuem Glanz, und für Experimentierfreudige gibt es den „ruckXbob" - eine Art Rucksack, der nach dem Aufstieg mit Schneeschuhen Platz zum Verstauen bietet und der dann als Bob für die Abfahrt genutzt werden kann. Im Murtal steigt von 18. bis 27. Jänner zum zweiten Mal das Schneeschuhfestival Österreich mit Touren, Seminaren und Kursen zum Selberbauen von Schneeschuhen.

Von Knödel über Tee bis Trüffel

In der Oststeiermark setzt der Tourismus auf Kulinarik: In Passail wird bei der „Knödelzeit" die Kunst der Knödelfertigung und natürlich -verkostung zelebriert. In Baierdorf bei Anger wird es aus der „Winterbackstube" duften und bei der „Teestunde" in Geiseldorf können eigene Teemischungen kreiert werden. Einen Blick hinter die Kulissen der Thermen wird bei den „Thermalwasserwochen" im Vulkanland geboten.

Neben dem Grazer Advent, der jährlich als Besuchermagnet gilt, will sich die steirische Landeshauptstadt als „Trüffel-Stadt" positionieren - erst im August wurde im Leechwald laut Tourismus-Chef Dieter Hardt-Stremayr eine 277 Gramm schwere Trüffel gefunden. Nun sollen die rund 250 Hektar Grazer Wälder nach weiteren wertvollen Edelknollen abgesucht werden. Beim ersten „Trüffel-Festival" Anfang November stehen Wanderungen, ein Trüffelmarkt und Köstlichkeiten in Partnerbetrieben auf dem Programm.

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