FH Joanneum arbeitet am autonomen Fliegen

Bis autonomes Fahren tatsächlich möglich ist, wird es noch Jahre dauern - in der Luftfahrt ist man da schon wesentlich weiter: Auch an der FH Joanneum in Graz forscht man am autonomen Fliegen.

Bei einem zehnstündigen Flug - etwa von Wien nach New York - übernimmt der Pilot mittlerweile nur mehr acht bis 15 Minuten das Steuer, erklärte Holger Friehmelt, Studiengangsleiter für Luftfahrttechnik an der FH Joanneum.

„Was macht der Mensch so super gut?“

Die Überwachung des Autopiloten durch den Menschen - obwohl er nur so kurz selbst handelt - ist dennoch ganz entscheidend: „Hier braucht es momentan noch. Wir müssen wirklich verstehen: Was macht der Mensch noch so super gut, dass das beim Fahren und beim Fliegen in der Regel so unfallfrei abläuft, und wie können wir das wirklich in ein System hineinprogrammieren?“, sagte Friehmelt.

Vieles ist noch eine Frage der Aufmerksamkeit

Genau daran wird noch geforscht, wobei die ersten autonomen Langstreckenflugzeuge wohl fünf Jahre nach den ersten autonomen Autos kommen werden - also in etwa in 15 Jahren, schätzte der Experte. Jetzt übernimmt der Mensch noch viele Aufgaben, sogar solche, die man bereits automatisieren könnte - das gewährleistet, dass die Piloten trotz der vielen automatischen Systeme, die die Maschine steuern, aufmerksam bleiben.

Sicherer und wirtschaftlicher

Unter dem Strich wurde Fliegen durch die viele Technik jedenfalls sicherer, so Friehmelt: „Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Weltweit sterben im Durchschnitt 300, 350 Passagiere in der zivilen Verkehrsfliegerei, und wenn man dann schaut, wie viele Personen im Straßenverkehr allein in Österreich im Jahr sterben, dann liegen wir da schon in einer anderen Größenordnung.“

Außerdem verbessern bestehende automatische und natürlich auch autonome Systeme in der Zukunft die Wirtschaftlichkeit. Dennoch wird es als Passagier wohl gewöhnungsbedürftig sein, künftig in ein autonomes - also scheinbar führerloses - Flugzeug einzusteigen.

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