Fliegerbombe bei Grazer Murkraftwerk gefunden

Bei den Bauarbeiten zum Murkraftwerk in Graz-Puntigam ist Freitagfrüh eine Fliegerbombe entdeckt worden. Mittlerweile konnte das Kriegsrelikt vom Entminungsdienst des Bundesheeres entschärft werden.

Ein Baggerfahrer war am westlichen Ufer der Mur mit seiner Schaufel auf die schräg in der Erde steckende Bombe gestoßen und hatte sofort Alarm geschlagen. „Für diesen Fall arbeiten wir nach einem entsprechenden Plan“, so Energie Steiermark-Sprecher Urs Harnik. Das Baustellengelände wurde geräumt, der Entminungsdienst angefordert. Die Beamten stellten fest, dass die 250-Kilogramm Sprengbombe offenbar so aufgekommen war, dass der Aufschlagzünder nicht detoniert war und so den Sprengsatz nicht gezündet hatte, auch die Steuerungsflügel am Heck der Bombe waren abgerissen.

Entschärft und transportfähig gemacht

Der Zünder wurde entfernt, womit die Bombe transportfähig gemacht wurde. Nach dem Abtransport des Kriegsrelikts zu einer kontrollierten Sprengung auf einem Truppenübungsplatz in Niederösterreich wurden die Arbeiten am Kraftwerk am Vormittag wieder aufgenommen.

Bereits der vierte Einsatz heuer

Es ist heuer bereits der vierte derartige Einsatz in Graz: Im März musste eine 250-Kilogramm-Fliegerbombe in der Nähe des Lendplatzes entschärft und anschließend kontrolliert gesprengt werden - mehr dazu in Fliegerbombe mitten in Graz entschärft (23.3.2018). Nur wenige Tage später mussten in Kalsdorf zum Teil noch scharfe Granaten kontrolliert zur Sprengung gebracht werden - mehr dazu in Auf Bauplatz gefundene Granaten gesprengt (28.3.2018) -, und im Juni wurde ebenfalls auf der Baustelle zum Murkraftwerk eine Fliegerbombe entdeckt - mehr dazu in Fliegerbombe beim Murkraftwerk entdeckt (19.6.2018).

In den letzten Kriegsjahren 1944 und 1945 waren vor allem die Gleis-und Verschubanlagen der Ostbahn, des Graz-Köflacher Bahnhofs und des Hauptbahnhofs Ziele der von Italien aus operierenden 15. US-Luftflotte. Die Bahnanlagen und die umliegenden Industriebetriebe vor allem im Süden von Graz wie die Puchwerke waren damals 24 Mal bombardiert worden. Der bisher umfangreichste Einsatz datiert vom März 2011, als eine 250-Kilo-Bombe am Fundort Hauptbahnhof in der Baugrube gesprengt werden musste - dabei entstand Sachschaden von mindestens 700.000 Euro.