Oberstufe der Zukunft: Mehr Freiraum für Schüler

Bei einer internationalen Schulkonferenz in Graz diskutieren Experten im Rahmen eines Erasmus-Projektes, wie die Oberstufe der Zukunft aussehen soll. Man will Schülern mehr Freiraum geben.

Im Mittelpunkt der Konferenz stehen Überlegungen, die mehr Freiraum für Schüler bringen. Weg vom klassischen Schulunterricht, hin zu innovativen und kreativen Einheiten. Schüler sollen selbstständiger und kreativer arbeiten, so der Ansatz.

Schüler entscheiden über Anwesenheit

Am Grazer Gymnasium Klusemann sowie an der NMS-Außenstelle Klex gibt es etwa das neu geschaffene Unterrichtsfach „Open your mind“. Ziel ist es, dass sich Schüler kreative Projekte ausdenken und umsetzen. Und man setzt auch auf flexibel wählbare Studienzeiten.

Die Schüler können - vereinfacht gesagt - selbst entscheiden, ob sie in die Schule kommen wollen oder nicht. Manche Schüler seien in allen Studierzeiten in der Schule und nutzen das unglaublich gut, andere würden besser zuhause lernen. Die Aufgaben, die gestellt werden, müssen erledigt werden - wo auch immer, erklärt Susanne Gmeiner, die die Konferenz mit den Partnerschulen aus Berlin, Jena, Kopenhagen und Zürich organisiert.

Kreative Lösungen für Alltagsprobleme

An den Partnerschulen in Deutschland, Dänemark und der Schweiz stößt das Studienzeiten-Modell auf großes Interesse, sagt Gmeiner - umgekehrt hat die Grazer Schule bereits ein dänisches Kreativ-Projekt umgesetzt, wo man Problemfelder aufgreift und sich um eine Lösung kümmert. „Eine Gruppe ist zum Spar-Chef Steiermark vorgedrungen und hat ihm einen Vorschlag gemacht, wie man Produkte ohne Verpackung verkaufen kann. Die andere Gruppe war in der Stadt Graz und hat sich um die Fahrradwege in der Annenstraße bemüht“, sagt Gmeiner.

Schüler auf veränderte Gesellschaft vorbereiten

Der Austausch auf europäischer Ebene sei ein Gewinn für alle Schulen, betont Klusemann-Direktor Klaus Tasch. Vor allem, wenn man Schüler auf eine veränderte Gesellschaft vorbereiten wolle. Sie könnten lernen, wie man Freiraum unter Anleitung positiv gestalten könne. Für sich selbst, aber auch in sozialer Verantwortung. Daher trägt die Podiumsdiskussion zum Abschluss der internationalen Schulkonferenz am kommenden Dienstag auch den Titel „Educating Changemakers“.