„Schenkkreis“: Freispruch für Polizisten

Ein 52-jähriger Polizist ist am Dienstag im Grazer Straflandesgericht vom Verdacht der Teilnahme an einem Pyramidenspiel freigesprochen worden. Das Gericht konnte den Betrugsvorsatz nicht nachweislich erkennen.

Der Weststeirer soll laut Staatsanwaltschaft zumindest von Juli bis Dezember 2008 beim „Schenkkreis“ mitgemacht haben. Der Beschuldigte soll Mitspieler angeworben und diese in sogenannten Charts verwaltet haben. Insgesamt wurden von den Beteiligten rund 100.000 Euro eingezahlt.

Von Zeuge belastet

Der suspendierte Beamte bestritt die Vorwürfe und gab seine Frau als Hauptakteurin an; ein Zeuge belastete den Beschuldigten allerdings bereits im September: „Er war das Zugpferd.“

Von Ehefrau entlastet

Die Ehefrau des Beschuldigten entlastete ihren Mann. Nach mehreren Prozesstagen sprach die Richterin den Polizisten vom Betrugsvorwurf frei. Die Teilnahme an einem Pyramidenspiel war bereits verjährt.

Berufung angemeldet

Die Staatsanwaltschaft Graz hat Berufung angemeldet, das Urteil ist daher nicht rechtskräftig. Das Verfahren gilt als Nebenschauplatz des großen „Schenkkreis“-Prozesses - mehr dazu in „Schenkkreis“: Vorwürfe gegen Hauptermittler (12.11.2018). Die sieben Angeklagten müssen sich wegen ihrer Teilnahme am sogenannten Schenkkreis verantworten, außerdem wird ihnen Betrug vorgeworfen - mehr dazu in „Schenkkreis“: „Als Sponsor missbraucht“ (8.11.2018).