Start-up misst Fruchtbarkeit durch Atemluft

Jedes dritte Paar mit Kinderwunsch braucht mehr als ein Jahr, bis eine Schwangerschaft eintritt. Ein Grazer Start-up entwickelte nun ein Atemtestgerät, das die fruchtbaren Tage einer Frau anzeigt.

Alko-Tests aus der Atemluft sind weithin bekannt, dass man mit einem einfachen Atemtest auch die fruchtbaren Tage der Frau feststellen kann, ist neu: Das Grazer Start-up Carbomed will mit seiner Entwicklung ILO Paaren helfen, die Nachwuchs bekommen möchten.

Fruchtbarkeitsmessgerät

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Die Messergebnisse werden am Smartphone angezeigt

Stoffwechseländerung macht Messung möglich

Das kleine Gerät passt in jede Handtasche und testet die Fruchtbarkeit der Frau aus ihrer Atemluft, erklärt Evi Jesacher, Geschäftsführerin von Carbomed: „Die Frau muss nur einmal am Tag für eine Minute hineinatmen, und über eine App am Smartphone bekommt sie dann das Ergebnis angezeigt. Sie sieht dann, ob sie sich in der fruchtbaren oder der unfruchtbaren Phase des Zyklus befindet. Während des Zyklus werden Hormone produziert, dadurch ändern sich der Stoffwechsel und die Atmung“, so Jesacher.

Fruchtbarkeitsmessgerät

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ILO soll für 280 bis 300 Euro am Markt erhältlich sein

Vier Jahre Forschungs- und Entwicklungsarbeit sowie insgesamt drei Millionen Euro stecken in ILO. „Es war nicht klar, ob man so etwas in einem Consumerprodukt umsetzen kann - heute wird das nur mit professionellen Geräten gemessen, die kosten aber mehr als 10.000 Euro. Daher mussten wir mehrere Studien mit mehreren Zyklen machen, damit wir auf ein Produkt für Konsumenten herunterkommen“, schildert Geschäftsführer Bastian Rüther.

Auch zur Verhütung denkbar

Am Markt soll ILO 280 bis 300 Euro kosten. Das Gerät soll aber nicht nur zur Bestimmung der fruchtbaren Tage, sondern auch zur Verhütung eingesetzt werden können, so Rüther: „Dafür müssen wir noch weitere Erfahrungen sammeln und die klinischen Studien für die Verhütung machen. Das wollen wir in den nächsten ein bis zwei Jahren machen.“

Vorerst bleibt der Fokus auf der Fruchtbarkeit und der Erfüllung von Kinderwünschen, und da gibt es laut Carbomed schon erste Erfolge: Zwei Frauen wurden bereits in der Testphase schwanger.

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