Forschungspreise des Landes verliehen

Drei mit jeweils 12.000 Euro dotierte Forschungspreise des Landes Steiermark sind am Montag in Graz vergeben worden - an den Jazzforscher Michael Kahr, die Werkstoffspezialistin Svea Mayer und den Chemiker C. Oliver Kappe.

Kappe gehört international zu den meistzitierten Forschern auf dem Gebiet der Flow-Chemie, einem Verfahren zur Herstellung pharmazeutischer Wirkstoffe. Seine Forschungsarbeit galt der Entwicklung eines Flow-Reaktors, der nun auch im 3D-Verfahren hergestellt wurde. Er ermöglicht laut einer Aussendung der Uni Graz die „konkurrenzlos effiziente Synthese von Substanzen, die unter anderem in der Krebsforschung zum Einsatz kommen“.

Barbara Eibinger-Miedl (2.v.r.) mit den Preisträgerinnen und Preisträgern der Forschungspreise 2018: Michael Kahr (l.), Svea Mayer (2.v.l.) und Christian Oliver Kappe (r.).

Fischer

Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl (2.v.r.) mit den Preisträgerinnen und Preisträgern der Forschungspreise 2018: Michael Kahr (l.), Svea Mayer (2.v.l.) und Christian Oliver Kappe (r.)

Gleichzeitig demonstrierten Kappe und sein Team einen neuen Synthese-Weg im Flow-Verfahren unter Verwendung des Treibhausgases Fluoroform zur Herstellung von Eflornithin, „eines wichtigen Arzneistoffs, der gegen die Schlafkrankheit zum Einsatz kommt“, so Kappe, der am Montag von Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) mit einem der insgesamt drei Forschungspreise zu je 12.000 Euro ausgezeichnet wurde.

Forschungsprojekt bereits im Einsatz

Neue, noch leichtere Werkstoffe für Flugzeuge entwickelte indes die Leobener Assistenzprofessorin am Department Metallkunde und Werkstoffprüfung der Montanuniversität Leoben, Svea Mayer. Ihre Grundlagenforschung zu Hochtemperatur-Leichtbauwerkstoffen aus Titanaluminiden haben bereits zu einem marktfähigen Produkt geführt: Die sogenannte TNM-Legierung befindet sich bereits im Einsatz im Airbus A320neo.

Jazz als Teil Grazer Geschichte

Der Erzherzog-Johann-Forschungspreis des Landes ging an Michael Kahr, der am Institut für Jazzforschung an der Kunstuniversität Graz die hiesige Jazzgeschichte von 1965 bis 2015 aufgearbeitet hat. Seine Auswertung von Schriftstücken, Tonträgern und Interviews mit Zeitzeugen habe zu einer ausführlichen Darstellung des Jazz als Teil der Grazer Kulturgeschichte geführt, hieß es vonseiten des Wissenschaftsressorts.

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