Ambulanzen: Regeln für angemessenes Verhalten

Aggressionen, Beschimpfungen, Sprachbarrieren: All das stellt Mitarbeiter in Ambulanzen vor Herausforderungen. Eine Infokampagne soll nun Patienten über Regeln und angemessenes Verhalten informieren.

In den Ambulanzen der Spitäler spiegelt sich die ganze kulturelle und sozioökonomische Vielfalt eines Landes wider - das führt auf engem Raum und unter dem zusätzlichen Stress der gesundheitlichen Problematik immer wieder zu angespannten Situationen zwischen den Patienten, aber auch den dort Beschäftigten.

„Was geht und was nicht“

Der Gesundheitsfonds Steiermark reagierte nun mit Kommunikationskarten und Plakaten, die Patienten über geltende Regeln und angemessenes Verhalten informieren. Klare Regeln werden dabei in Form von einfachen Handlungsanweisungen und Piktogrammen verdeutlicht: Sie sollen Orientierung im respektvollen und den Notwendigkeiten einer Ambulanz angemessenen Verhalten geben.

Leitfaden für Verhalten im Krankenhaus

Gesundheitsfonds Steiermark

Es sind rund 20 Anweisungen, die unmissverständlich klarmachen, „was geht und was nicht“, wie Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP) am Montag in Graz erklärte. Klares Ziel sei gewesen, konkrete Lösungswege für die häufigsten Problemstellungen zu erarbeiten.

„Helfen Sie uns, Ihnen zu helfen“

Unter dem Motto „Helfen Sie uns, Ihnen zu helfen“ liest man nun in den Besucherzonen der Spitäler auf Plakaten oder Kommunikationskarten unter anderem: „Bringen sie Ihre E-card mit“, „Halten Sie Ihre Termine ein“, „Wer zuerst Hilfe braucht, bekommt zuerst Hilfe“, „Nur eine Begleitperson pro Patient“, „Frauen und Männer sind gleichwertig: Es gibt keinen Anspruch, nur von einer Frau oder einem Mann behandelt und beraten zu werden“, „Kein Alkohol“, „Keine geruchsintensiven Speisen mitbringen“, „Kein Fotografieren“. Die Verhaltensregeln liegen in A4-großen Informationskarten in mehr als 20 Sprachen auf.

Maßnahmenkatalog zur Konfliktprävention

Eine im Jahr 2011 vom Integrationsressort durchgeführte Fokusgruppe mit Vertretern aller Ebenen des steirischen Gesundheitssystems ergab, dass die Beschäftigten in Ambulanzen im Umgang mit vielfältigen Patientenstrukturen vielfach überfordert sind und sich allein gelassen fühlen.

„Es war uns wichtig, von den Betroffenen selbst zu erfahren, was sie im Arbeitsalltag belastet“, schilderte Sandra Marczik-Zettinig vom Gesundheitsfonds - dementsprechend seien die nun vorliegenden Regeln entwickelt worden. Auch wurde ein Maßnahmenkatalog zum Thema Konfliktprävention erstellt, der Lösungen und bestehende Best-Practice-Beispiele und Ansprechpersonen anführt.

Weiters wurde ein Leitfaden für den Umgang mit Sprachbarrieren und den Einsatz von Dolmetschdiensten erstellt. Patienten werden übrigens aufgefordert, bei Sprachproblemen eine Begleitperson, die übersetzen kann, mitzubringen; falls ein professioneller Dolmetscher beigezogen werden muss, übernimmt die Krankenanstaltengesellschaft KAGes die Kosten.

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